Meistens packen wir unsere Lesungskoffer allein, hieven den einsam von Bahn zu Bahn und finden uns dann später irgendwo in einer fremden Stadt wieder beim Dinner for one. Aber zum Glück ist das nicht immer so: Dank Neustart Kultur hatten meine fabelhaften Isarautoren-Kolleginnen Meike Haas, Nina Müller, Margit Ruile und ich im Frühsommer die Gelegenheit, zusammen auf Tour zu gehen. Eine Tour, die uns bis tief hinein nach Franken und ins schöne Biberach geführt hat. Ursprünglich hatten wir nur eine gemeinsame Woche dafür in unseren Terminkalendern freigeräumt, schlussendlich sind es 12 Termine geworden (und zwei kommen noch). Denn Neustart Kultur hat wohl unsere Idee ganz fulminant gefunden – vier Autorinnen, die für Kinder von 5 bis 15 Jahren vorlesen, jede für eine andere Altersstufe. Und so wurden wirklich alle Anträge bewilligt. .
Das Schöne: Nicht nur waren wir die ganze Tour zusammen und hatten öfter mal ein Dinner for four. Die Reading Four haben auch viele sehr schöne und kreative Büchereien besichtigen können: In Gerolzhofen zum Beispiel, wo es neben einem Maker Space bald auch einen Escape Room in der sehr rührigen und engagierten Bücherei geben wird. Dort übrigens ist dieses wunderbare Bild entstanden (Danke nochmals, liebe Julia Rehder.)
In Hammelburg haben wir den Hochstand besichtigt und ausprobiert, der eigentlich eine Leseecke ist. In Biberach haben wir die beeindruckend ausgestattete Mediathek bestaunt, die nicht nur wegen ihrer „Bücherei der Dinge“ mehrfach ausgezeichnet wurde. In Wört haben wir die gesamte Grundschule bespielt. Und im quirligen Schrobenhausen haben wir uns erst einmal durch ein gemütliches Wein- und Spargelfest den Weg bahnen müssen, um zur Lesung zur gelangen (ja, die Ablenkungen auf so einer Reise können vielfältig sein). In Dorfen begrüßte der Bürgermeister die lesenden Gäste höchstpersönlich.
In Marktheidenfeld war ich im vergangenen Jahr schon, und auch dieses Mal war es etwas Besonderes, denn zwischen den Lesungen am Vortag und der Lesung am Tag darauf, habe ich einen Mini-Abstecher nach Berlin gemacht, um meine Lieblingsband Crowded House (verewigt in „Meine Checkliste zum Verlieben“) im Tempodrom zu sehen. Der Nachtzug war pünktlich wieder zurück und ich trotz Schlafentzug so voll Adrenalin, dass es eine wundervolle Lesung wurde. Trommelnde und stampfende Füße für „Die Nacht in der Schule“.
Leider hat mich für die letzte Woche doch der Virus erwischt – aber das ist ja auch das Tolle an den wunderbaren Isarautoren-KollegInnen: Ein Ersatz war in nullkommanix gefunden. Tausend und einen Dank an die Förderung Neustart Kultur, die diese gemeinsame Lesereise möglich gemacht hat, und an die wunderbaren, herzlichen Büchereileitungen, die uns so süß und besorgt betreut haben. Wir kommen gerne wieder – oder wir empfehlen unsere tollen anderen KollegInnen weiter. Die sind nämlich auch alles wunderbare VorleserInnen.
Übrigens hier gibt es einen wunderbaren Beitrag über unsere Lesungen in Hammelburg.