Das Kinderkrimifest in München hat eine lange Tradition. Für mich aber war es das erste Mal, dass ich – auf Einladung der Stadtbibliothek – dabei war. Mit im Gepäck hatte ich die „Isar-Detektive“, die im Fall ihrer verschwundenen Fahrräder einer miesen Bande auf die Spur kommen. Zwölf Stationen in Stadtteilbüchereien und Schulen durfte ich besuchen, darunter auch den Gasteig-Nachfolger im Motorama mit einer Lesung auf der ganz großen Bühne mit allem Technik-Pipapo und Scheinwerfer-Gedöns. Wow! Toll war’s. Jede einzelne Lesung und jeder einzelne Austausch mit den Kids! Obwohl ich ja lange mitten in München gelebt, dort studiert und gearbeitet habe, ist es immer wieder erstaunlich, welche Spannbreite die einzelnen Stadttteile in München so aufweisen, wie unterschiedlich die Kinder in Sendling ticken oder die in Bogenhausen, in Neuhausen oder in Fürstenried. Und es macht Spaß, sich mit ihnen zu unterhalten und zu sehen, was sie werden wollen, wer vielleicht mal Autorin wird und wer Meister-Detektiv. Oder Lehrer, Astronautin, Oberbürgermeisterin von München (!) oder Top-Gastronomin!
In Fürstenried übrigens wacht ein Lesehund über die Stadtteilbücherei. Ari ist eine unglaublich brave und liebe Hündin, die dem lauscht, was die jungen Leserinnen und Leser ihr so vorlesen. Oder sie lauscht den „Isar-Detektiven“ bei ihren Ermittlungen. Kein Vergleich zu dem frechen und ungezogenen Fonsi, aus dem so gar kein Detektivhund werden will!
Natürlich habe ich nicht nur ermittelt mit den jungen Münchnerinnen und Münchnern, sondern – wie immer, wenn ich mit den „Isar-Detektiven“ unterwegs bin – mir auch diktieren lassen, was die Kinder sich von der Politik wünschen. „Kein Rassismus“ ist ihnen enorm wichtig, „Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer“ auch. Mehr tun für die Umwelt: Plastikverpackungen verbieten, mehr Aufforsten, Zigaretten verbieten wären da zum Beispiel Maßnahmen, die die Kinder empfehlen. Sehr zuverlässig höre ich immer die „Döner-Preis-Bremse“. Und ein ganz besonderer Wunsch aus Giesing , von dem ich aber nicht weiß, ob die Politik ihn so erfüllen kann: „Messi zum FC Bayern!“
Und eine Klasse von den Zuhörenden hat übrigens ein ganz besonderes Privileg : Die 4a aus der Berner-Schule in Fürstenried war nicht nur am Montag bei der Lesung dabei, sondern auch am Freitag darauf im Bayerischen Landtag, wo Landtagspräsidentin Ilse Aigner den neuesten Band der „Isar-Detektive“ vorgestellt hat: „Fasching in Gefahr“. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.