In den äußersten Westen von Deutschland, nach Saarbrücken, zu kommen war nicht so leicht. Ich bin ja wirklich überzeugte Bahnfahrerin, aber die hat erst Schnee und dann Streik zwischen mich und die Lesungen geschaufelt. Wegen des massiven Wintereinbruchs in München konnte ich erst am Montag los, denn die S-Bahnen fuhren nicht und auch der Fernverkehr war eingeschränkt. Auch wenn es mir ein paar schöne Schneespaziergänge beschert hat, das Wetter, ich wäre trotzdem lieber in einem überhitzten Klassenzimmer im Saarland gestanden.
Also mussten wir zähneknirschend zwei Lesungen verschieben, die jetzt im Januar stattfinden werden. Aber der Rest war dann wirklich sehr fein im Saarland. Lebhafte Diskussionen mit den Klassen, feines Essen und zwei wahnsinnig reizende Organisatorinnen vom Friedrich Bödecker Kreis Saarland.
Als nämlich dann – nach den ersten Startschwierigkeiten – auch noch die Bahnstreiks angekündigt waren, haben sie mir einfach eine Nacht im Hotel verlängert und ich konnte ganz entspannt am Samstag nach München reisen. Danke Ruth und Katrin! Und am Freitag bin ich dann einfach von der Bahn auf den Bus umgestiegen. Bätsch, Herr Weselsky.
Und so war die letzte Lesung des Jahres in St. Ingbert auch ein voller Erfolg: „Boah, das ist aber eine geniale Lesung“ seufzte ein Junge aus der letzten Reihe, als wir im Dunkeln „Die Nacht in der Schule“ gelesen haben. Ein schöneres Kompliment gibt’s doch kaum. Und so kann ich – der Zufall hat es wirklich genau genommen in diesem Jahr – die 150ste Lesung für 2023 mit einem sehr zufriedenen Grinsen abschließen.
Schön war’s. Am 8. Januar geht es im neuen Jahr dann wieder los.