Fanny und die fast perfekte Premiere

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Bücher sind immer so etwas wie eigene Kinder. Wenn man sie dann in die Welt hinauslassen muss, dann ist es, als müsse man das erwachsene Kind ziehen lassen und könne nur noch zuschauen, ob man ihm alles mitgegeben hat, um sich zu bewähren. Und so ist es dann auch bei der Premierenlesung von jedem Buch: Man wartet gespannt und nervös, ob sich alles fügt, ob die Gags zünden und – in diesem Fall – ob die Masche mit den Strumpf-Tattoos auch klappt. Ja, hat es. Sogar super.

Und die Kids in Bad Säckingen haben getobt. Also, Fanny, das machen wir ab jetzt öfter. Schließlich ist meine neue Heldin in den Buchläden auch schon angekommen – wie hier in Radolfzell in der Buchhandlung am Obertor. Bei wunderbarem Herbstwetter am Bodensee durfte ich übrigens eine sehr feine Abschlussveranstaltung des Sommerleseclubs „Heiß auf Lesen“ lesend begleiten. Macht immer wieder Spaß. In Trossingen am Tag drauf übrigens ebenso – hätte mir fast ein Hohner gekauft (die Bücherei liegt nämlich auf dem ehemaligen Gelände der weltweit bekannten Fabrik für Akkordeons).

Aus Trossingen und Müllheim habe ich übrigens auch wieder ganz viele tolle Wort-Spiele für das Wörterbuch der „Linkslesestärke“ mitgebracht. Ganz herzlichen Dank für die fabelhafte Einladung zur Lesereise, liebe Büchereifachstelle des Regierungspräsidiums Freiburg. Ich komme auch gerne wieder. Die Fanny fühlt sich nämlich pudelwohl in BaWü.

Unsere Neuzugänge in der Wort-acker-dem-ih auf www.linkslesestaerke.de: Ver-2-Feld, Kinder-Garten, Ka-Fee, Groß-Mutter, Büchere-Ei, Buch-Regal, Eltern-Abend, Eis-Würfel.

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Book Birthday außer Kontrolle

Mein Autorinnen-Regal bekommt Zuwachs. Seit dem 17. August ist „Fanny und der fast perfekte Fee“ auf dem Markt. Und damit sich die Fanny mit ihrem Fee Jerome unter all meinen Charakteren und eigenwilligen Romanfiguren gut aufgenommen fühlt, habe ich ihr eine große Party zum Book Birthday geschmissen. Alle waren eingeladen: Mira aus der „Linkslesestärke“, Knut, Linus, Roman und Albert aus „Der Theoretikerclub“, Vicky, Bella und Franka aus „Die Trabbel-Drillinge“, Naomi und Adrian aus „Meine Checkliste zum Verlieben“ und Sophia und Jamie aus „Die Nacht in der Schule“.

Na ja, hinterher sah es aus wie auf dem Schlachtfeld. Was aber nur zum Teil an den anderen Figuren lag, sondern mehr an Jerome, dem Titelhelden und der fast perfekte Fee. Der wollte nämlich unbedingt die Kerzen mit Magie auspusten. War jetzt nicht so erfolgreich. Aber seht selbst:

Worum es dabei geht? Fanny muss sich unbedingt mit Kim anfreunden. Er wird nämlich als Einziger nach der vierten Klasse auf ihre neue Schule gehen. Und ohne jemanden, den man da kennt, ist man verloren, glaubt Fanny. Leider ist das Kim ziemlich egal. Da taucht Jerome bei Fanny auf. Ein männlicher Fee in Ausbildung. Mit Tattoos, Hang zu Schnulzen und schlechter Musik. Er richtet mehr Chaos an, als ihm lieb ist. Und ausgerechnet der soll die Sache mit Kim regeln?! Eine charmante und witzige Geschichte über Freundschaft, einen männlichen Fee und den Mut, an sich selbst zu glauben (auch für Kinder, denen das Lesen noch nicht leicht fällt). Erschienen ist die Geschichte für Leser:innen ab 9 Jahren bei Gulliver. (ISBN‎ 978-3407812940)

Die bezaubernden Illus sind übrigens von der grandiosen Mareikje Vogler. Jerome sieht noch viel cooler und noch viel witziger aus als ich ihn mir vorgestellt habe.

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Heiss auf Lesen im Länd

Heiss auf Lesen!

Baden-Württemberg ist ja – wir haben die Werbung jahrelang gehört – das Land, in dem man es nicht so hat mit dem Hochdeutsch. Aber dafür mit dem kreativen Umgang mit Sprache und Worten, nicht zuletzt nennt sich das Bundesland derzeit „The Länd“. Wie kreativ es hier zugeht – das haben mir die Zuhörerinnen und Zuhörer meiner jüngsten Lesereise eindrucksvoll bewiesen. In Erligheim und in Kernen malten die jungen Zuhlrerinnen und Zuhörer viele findige Wortspiele. Eines davon ist zum Beispiel „Heiss auf Lesen“, das sich ein Mädchen aus Kernen ausgedacht hat. Denn meine zwölf Lesungen fanden zum Auftakt des Sommerleseclubs der Büchereien im Regierungsbezirk Stuttgart statt, der unter diesem Motto läuft „Heiss aufs Lesen“.

Kunst in Urbach, dahinter die Original-Fachwerkwand.

Dank der umfassenden Förderung durch Neustart Kultur führte mich die Reise auch in kleine Orte, wie eben Erligheim und Kernen – und dazu noch Löchgau, Bönnigheim, Urbach, Nordheim, Nürtingen-Oberensingen oder Heiningen, also in Büchereien, die sonst vielleicht keinen so großen Lesungsetat haben. Was total schön war, denn in diesen kleinen Ortschaften sind so manches Mal ein beachtliches Aktivitätenprogramm, tolle Aktionen zur Leseförderung und eine bezaubernde Bücherei-Architektur zu bestaunen: das Fachwerk noch aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, die Wandmalereien noch im Original, die geheimnisvoll knarzende Treppe ebenso. In Urbach zum Beispiel, wo neben der Bücherei gleich noch ein Heimatmuseum in dem eindrucksvollen Fachwerkgebäude zu finden ist, nebst aktueller Kunstausstellung. Ein echter Ort der kulturellen Begegnung.

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Die Bücherei in Nordheim.

Auch in Nordheim ist die Bücherei schon ein klein wenig älter, so ca. 500 Jahre. Außerdem kann man gleich im benachbarten Garten, der zur Landesgartenschau angelegt wurde, wundervoll schmökern. Hier liegt übrigens beides, ein fabelhafter Picknick- und Schmökerplatz, den ich höchstpersönlich mit den beiden Damen von der Bibliothek austesten konnte.

Wortspiele in Kernen (Foto: Katja Schläfke-Neumann)

Wie nachhaltig die Begegnungen mit den Autoren übrigens sind, hat mir Nordheim ebenfalls gezeigt. Sven Gerhardt, der mit mir und acht anderen AutorInnen die „Annemone Apfelstroh“ verfasst hat, war einige Monate zuvor in Nordheim. Über die Hälfte der GrundschülerInnen, denen ich vorgelesen haben, hatte nach der letzten Lesung „Die Heuhaufenhalunken“ von Sven gelesen. Unglaublich viele! Der Kollege genießt hier jedenfalls fast Heldenstatus. Und ein bisschen von seinem strahlenden Glanz durfte ich zum Glück mit der „Annemone“ nun auch abstauben 🙂

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Ganz besonders fasziniert hat mich auch die Architektur in Schwäbisch Gmünd, wo sich die Ortsbücherei in einem vierstöckigen ehemaligen Spital befindet. Es soll Autoren-KollegInnen geben, die hier täglich an ihren Bücher schreiben. Also, wenn das so ist, würde ich mich auch zum Freiwilligen Sozialen Autorenjahr (FSA) bewerben oder auch als Bibibliotheksmaus? Wo finde ich denn das entsprechende Formular?

Nur ein ganz kleiner Eindruck aus Schwäbisch Gmünd.

Wenn es allerdings um das herzliche Willkommen geht, dann würde ich überall im Länd unterschlüpfen. Auch und sofort zum Beispiel in Sindelfingen. Zuallererst wegen der netten Kolleginnen, die ich dann hätte. Und wegen noch etwas: Hier hat der Deutsche Meister der Pralinenkunst eine Filiale hat (die Erzeugnisse durfte ich gleich mal austesten, dankeschön!). Aber nicht nur in Sindelfingen, so liebevoll, absolut persönlich und warmherzig war der Empfang überall, dass ich überall hin gerne nochmal wiederkäme – zur Not auch in einem FSA.

Jedenfalls haben wir ordentlich Stimmung gemacht für „Heiss auf Lesen“, denn die Temperaturen sind so richtig in die Höhe geklettert. Bis auf 37 Grad sogar. Also, wenn das mal kein gutes Omen ist für die Sommerleseaktion. Ganz herzlich Danke für die tolle Einladung an alle beteiligten Büchereien und ein besonderes Dankeschön an die Büchereifachstelle und das Regierungspräsidium Stuttgart für die lückenlose Organisation.

Ach ja, und das sind dann übrigens meine Neuzugänge aus dem Länd, die im Wörterbuch der „Linkslesestärke“ aufgenommen wurden:

Auf neuen Wegen mit Neustart Kultur

The reading four: Meike Haas, Nina Müller, Anja Janotta, Margit Ruile.

Meistens packen wir unsere Lesungskoffer allein, hieven den einsam von Bahn zu Bahn und finden uns dann später irgendwo in einer fremden Stadt wieder beim Dinner for one. Aber zum Glück ist das nicht immer so: Dank Neustart Kultur hatten meine fabelhaften Isarautoren-Kolleginnen Meike Haas, Nina Müller, Margit Ruile und ich im Frühsommer die Gelegenheit, zusammen auf Tour zu gehen. Eine Tour, die uns bis tief hinein nach Franken und ins schöne Biberach geführt hat. Ursprünglich hatten wir nur eine gemeinsame Woche dafür in unseren Terminkalendern freigeräumt, schlussendlich sind es 12 Termine geworden (und zwei kommen noch). Denn Neustart Kultur hat wohl unsere Idee ganz fulminant gefunden – vier Autorinnen, die für Kinder von 5 bis 15 Jahren vorlesen, jede für eine andere Altersstufe. Und so wurden wirklich alle Anträge bewilligt. .

Ist möglicherweise ein Bild von Innenbereich

Das Schöne: Nicht nur waren wir die ganze Tour zusammen und hatten öfter mal ein Dinner for four. Die Reading Four haben auch viele sehr schöne und kreative Büchereien besichtigen können: In Gerolzhofen zum Beispiel, wo es neben einem Maker Space bald auch einen Escape Room in der sehr rührigen und engagierten Bücherei geben wird. Dort übrigens ist dieses wunderbare Bild entstanden (Danke nochmals, liebe Julia Rehder.)

In Hammelburg haben wir den Hochstand besichtigt und ausprobiert, der eigentlich eine Leseecke ist. In Biberach haben wir die beeindruckend ausgestattete Mediathek bestaunt, die nicht nur wegen ihrer „Bücherei der Dinge“ mehrfach ausgezeichnet wurde. In Wört haben wir die gesamte Grundschule bespielt. Und im quirligen Schrobenhausen haben wir uns erst einmal durch ein gemütliches Wein- und Spargelfest den Weg bahnen müssen, um zur Lesung zur gelangen (ja, die Ablenkungen auf so einer Reise können vielfältig sein). In Dorfen begrüßte der Bürgermeister die lesenden Gäste höchstpersönlich.

In Marktheidenfeld war ich im vergangenen Jahr schon, und auch dieses Mal war es etwas Besonderes, denn zwischen den Lesungen am Vortag und der Lesung am Tag darauf, habe ich einen Mini-Abstecher nach Berlin gemacht, um meine Lieblingsband Crowded House (verewigt in „Meine Checkliste zum Verlieben“) im Tempodrom zu sehen. Der Nachtzug war pünktlich wieder zurück und ich trotz Schlafentzug so voll Adrenalin, dass es eine wundervolle Lesung wurde. Trommelnde und stampfende Füße für „Die Nacht in der Schule“.

Leider hat mich für die letzte Woche doch der Virus erwischt – aber das ist ja auch das Tolle an den wunderbaren Isarautoren-KollegInnen: Ein Ersatz war in nullkommanix gefunden. Tausend und einen Dank an die Förderung Neustart Kultur, die diese gemeinsame Lesereise möglich gemacht hat, und an die wunderbaren, herzlichen Büchereileitungen, die uns so süß und besorgt betreut haben. Wir kommen gerne wieder – oder wir empfehlen unsere tollen anderen KollegInnen weiter. Die sind nämlich auch alles wunderbare VorleserInnen.

Übrigens hier gibt es einen wunderbaren Beitrag über unsere Lesungen in Hammelburg.

Schweizer Flagge und Red Bull

Immer wenn ich in die Schweiz komme, lerne ich was dazu. Einen Tirggel kannte ich zum Beispiel bis vorgestern noch nicht. Das ist ein Honig-Gebäck, das ähnlich wie ein Spekulatius geprägt wird. In den Teig kann man auch ein Schul-Emblem einprägen – wie zum Beispiel das der Schule Meilwiese im Hinwil. Die engagierte Schulleiterin aus Hinwil hat mir dieses leckere Gebäck zum Dank geschickt. Fast zu schade, um daran zu knabbern. Ich glaube, ich werde es lieber als Erinnerung an diese schöne (virtuelle) Lesereise in die Schweiz behalten. Solche schönen Momente und Begegnungen sollte man nämlich achtsam aufbewahren.

Das ist noch etwas, was ich hinzugelernt habe: Die Wertschätzung und Achtsamkeit, die in dem Schülerbild der Lehrpersonen hier in Zürich und Umgebung zugrunde liegen. Mit eben jener Rektorin aus Hinwil habe ich darüber unterhalten: Wertschätzung für jeden einzelnen lernen die Kinder schon in der Schule und durch Vorbilder. Das hat aber auch ganz grundlegende individuelle Konsequenzen: Dass ein Lehrer aus Stallikon zum Beispiel bei mir extra noch mal anfragt, wie er seine besonders schreibbegabte Schülerin coachen kann, dass sie ihr erstes Buch schreibt. Dass ein trauriger Schüler samt Mutter in Quarantäne zugeschaltet wird, damit er nur nicht die Lesung in Seuzach nicht verpasst.

Und ich bin mir sicher, diesen genauen und persönlichen Blick bekommt man umgekehrt genauso zurück. Jedenfalls hatte ich den Eindruck bei meinen Lesungen. Die diesjährigen Fragerunden in den Schweizer Schulen waren zum Beispiel so richtig gut vorbereitet und mit cleveren Fragen gespickt. Zum Beispiel die aus Dänikon, ob ich lieber den Anfang oder das Ende eines Buches schreibe. Darüber habe ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht und ich musste den ganzen Nachmittag nachgrübeln über diese Frage. (Die Antwort ist: Das Ende, weil man dann seine Helden stärker, mutiger und schlauer in die Welt ziehen lässt). Und so geht dann auch mal eine gute halbe Stunde für die Plauderei zwischen SchülerInnen und Autorin wie im Flug vorbei. So eine Wertschätzung ist so fabelhaft und hinterlässt auch eine Autorin ganz inspiriert und motiviert in die nächste (Schreib-)Woche.

Ich glaube, ich wäre gern in der Schweiz in die Schule gegangen. Vielleicht hätten wir da auch ein paar nette Abitur-Streiche ausgeheckt, wie sie mir von den Lehrpersonen bei den Lesungen zu „Die Nacht in der Schule“ erzählt wurden: Mal schnell das Cabrio des Französischlehrers zum Verkauf ausschreiben oder die Schule mit Draht umwickeln, sodass es einen ganzen Tag schulfrei gibt.

Noch was Neues habe ich gelernt: Wortspiele malen kann man fabelhaft auch per digitaler Lesung. Die Kinder haben mir ihre schönsten Entwürfe einfach in die Kamera gehalten und wir haben mit der Parallelklasse gemeinsam geraten. Da waren fabelhafte Sachen dabei wie Face-Book, Blau-Bär-E, Leer-er, Links-Lese-Stärke und Wasser-Fall. Bin immer noch ganz geflasht vom Einfallsreichtum der jungen Malerinnen und Maler.

Also, liebes Team vom Schule & Kultur, wenn Ihr das lest: Ich komme gerne wieder. Diese wechselseitige Wertschätzung ist ein besonderes Geschenk, das ich sehr genossen habe und die ich gerne immer wieder zurückschenke, wo es geht. Apropos Geschenk, die SchülerInnen, ihre Lehrerin und die Bibliotheksleiterin aus Stalikon haben mir auch eins gemacht. Nicht nur was zum Naschen, das auch, aber auch einen kleinen Feedback-Bogen zum „Theoretikerclub“. Hach, auf dieser Welle der Guten Laune kann ich doch getrost ins Wochenende.

2021 aus literarischer Sicht

Nein, ich finde nicht, dass man 2021 bashen müsste. Natürlich hat Corona uns in vielerlei Hinsicht in Atem gehalten, vieles hat sich dadurch verändert. Einiges ging nicht. Aber es war auch vieles möglich mit Impfungen, niedrigen Inzidenzen und kreativen Ideen. Und so sind es dann am Ende doch 75 Lesungen gewesen, die ich halten durfte – und das in einem wechselreichen Corona-Jahr. Viele Lesungen, besonders die in der zweiten Jahreshälfte, waren dann auch schon wieder vor Ort möglich. Aber gerade zu Anfang des Jahres waren es noch sehr viele digitale Veranstaltungen. Im Januar 2021 zum Beispiel war ich wieder mit Lesungen in Zürich – dieses Mal aber nur per Video-Stream. Spätestens danach war ich endgültig überzeugt von virtuellen Lesungen. Ja, der direkte Kontakt ist nahbarer, spontaner und direkter, aber auch der Ausflug in den sonst doch eher geheimen Elfenbeinturm eines Schriftstellers hat was (wenn die Technik klappt).

Die Schülerinnen und Schüler können zum Beispiel einen indiskreten Blick auf den (total unaufgeräumten) Schreibtisch eines Schriftstellers werfen, der bei mir oft kein „Schreib“-, sondern ein „Guck“-tisch ist, wenn ich bei einem Text hänge und die Gedanken zum Vogelhäuschen im Garten abschweifen. Und in meiner Schreibstube kann die Kulisse ganz schnell individuell umbauen, auch mal ganz im Dunkeln lesen (wie zum Beispiel bei „Die Nacht in der Schule“) und per Chat gleich mehrere Klassen gegeneinander im Quiz antreten lassen. Aber was mich schlussendlich am meisten gewonnen hat, war eine Züricher sechste Klasse, die anstatt eines Applauses Smiley-Post-its in die Kamera gehalten hat.

Mit Tests und Impfungen durften wir AutorInnen auch wieder mehr vor Ort lesen, auch wenn ich mit den Münchner Stadtbibliotheken und den „Isar-Detektiven“ im Juni größtenteils noch digital vorgelesen habe. Das Münchner Detektiv-Quartett, das im Auftrag des Bayerischen Landtags ermittelt, war jedoch auch direkt vor Ort unterwegs, zum Beispiel in Cham mit Gerhard Hopp, Abgeordneter im Bayerischen Landtag und Mitglied des Präsidiums. Oder auch in Wörth bei Erding, in Marktheidenfeld oder Markt Höchberg. Damit haben wir die „Isar-Detektive schon zu den bayerischen Regierunsgbezirken Unterfranken, Oberpfalz, Oberbayern gebracht, fehlen noch Mittel- und Unterfranken, Niederbayern und Schwaben.

Im Herbst ist der zweite Band des Kinder-Krimis erschienen, den wir im November, rechtzeitig zum bundesweiten Vorlesetag, im Bayerischen Landtag vorgestellt haben. Dass ich dabei direkt neben Landtagspräsidentin Ilse Aigner auf dem Podium sitzen durfte, während unten eine vierte Klasse m Plenum saß, war eines meiner ganz persönlichen Highlights des Jahres. Auch bei diesem spannenden Kriminalfall, der sich um die Machenschaften in einem Tierheim dreht, bekommen die jungen LeserInnen ein bisschen politisches Wissen mit: Dieses Mal strengt die tierliebe Flo eine Petition an.

Mit Ilse Aigner persönlich war ich dann auch an einer Mittelschule in ihre Wahlkreis Miesbach. Eine echte Ehre. Bei der anschließenden Fragestunde ging es mal nicht – wie sonst gern – darum, wie man Ideen für ein Buch findet und wieviele Seiten man am Tag so schreiben kann, sondern gleich direkt um die Limousine der Landtagspräsidentin. Was echt cool war: Ilse Aigner hat die Kids einfach mitgenommen und sie kurzerhand einen Blick auf ihren Dienstwagen werfen lassen.

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Neben den Isar-Detektiven sind noch zwei weitere Bücher erschienen, auf deren Cover Anja Janotta steht: Im Februar 2021 kam die lang erwartete „Nacht in der Schule“ raus. Ein tolles Projekt, denn die Idee ist mir auf einer Lesung von einer fünften Klasse aus Heilbronn eingeflüstert worden. Diese Klasse war dann auch meine Premieren-Gäste. Das ging leider nicht vor Ort (wo ich sehr gern die Bücherei besucht hätte, in der diese Idee geboren wurde), sondern nur virtuell in die einzelnen Kinderzimmer, denn das war im Februar während des Lockdowns.

Und noch ein 2021er Buch, auf dem auch mein Name steht: „Annemone Apfelstroh“. Auch das ist ein ganz besonderes Buch. Denn das entstand während des ersten Lockdowns 2020. Damals waren wir zehn Kinderbuch-AutorInnen, die sich eine kleine kreative Challenge gestellt hatten: Wir schreiben gemeinsam eine Staffel-Geschichte. Karin Müller begann mit dem ersten Kapitel und dann wurde es blind und ohne jede weitere Planung an den nächsten Kollegen weitergereicht, und dann an die nächste usw. Die jeweils eigenen Kapitel haben wir dann der Reihe nach auf Youtube vorgelesen. Weil dieses Experiment dem Carlsen-Verlag so gut gefallen hat, wurde daraus im vergangenen Sommer ein gedrucktes Buch mit vielen wunderbaren Zeichnungen von Florentine Prechtel. Mitgeschrieben haben neben Karin Müller noch Wolfram Hänel, Alice Pantermüller, Rüdiger Bertram, Juma Kliebenstein, Chantal Schreiber, Nikola Huppertz, Sven Gerhardt, Dagmar H. Mueller und ich. (Hier gäbe es eine kleine Hörprobe: https://www.youtube.com/watch?v=CMAI8H6Itns.) Wir AutorInnen haben vereinbart, dass wir alle auch aus den jeweiligen Kapiteln der anderen vorlesen dürfen. Macht Spaß und gute Laune bei den ZuhörerInnen, kann ich bestätigen. Und dank der vielen lustigen Einfälle der Kinder weiß ich heute, wie die Geschichte auch eine ganz, ganz andere Wendung hätte nehmen können.

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2021 war insofern aber auch ein besonderes Jahr, weil das Programm Neustart Kultur der Bundesrepublik Deutschland uns AutorInnen viele weitere Lesungen ermöglicht hat, die sonst niemals stattgefunden hätten. Die großzügige Dotierung für die Schriftsteller wurde ganz aus dem Literaturfond bestritten, sodass auch mal kleine Büchereien ohne großes Lesungsbudget davon profitierten, so zum Beispiel auch viele kleinere Häuser rund um Karlsruhe, wo ich – organisiert vom Regierungspräsidium – im Herbst unterwegs war. Fabelhaft wegen der vielen lustigen Kinder, die sich so sehr wieder über echte Highlights in ihrem Schulleben gefreut haben – und ein minibisschen auch deshalb, weil mein Hotel neben der vermutlich besten Patisserie Deutschlands lag.

Mit Margit Ruile habe ich dann – hier hat uns der Friedrich Bödecker-Kreis mit „Kultur macht stark“ unterstützt – noch einen kleinen Märchen-Schreibworkshop in einem Hort hier in der Umgebung halten dürfen: Großartige Geshcichten und Bilder sind hier entstanden.

Und ein Jahresausklang mit Lesungen in Konstanz am Bodensee sind natürlich – bei schönstem Wetter und Weitblick – echt eine Show. So könnte es 2022 glatt weitergehen.

Und wie es dann wirklich ? Drei Lesereisen sind schon mal fest geplant. Die erste beginnt gleich im Januar – in Zürich (wieder digital). Einige weitere Termine stehen und ich hoffe auch noch auf das eine oder andere Festival mit mehreren Kollegen. Denn das ist neben den strahlenden Kinderaugen, einem mitfiebernden Publikum und vielen gespannten Zuhörern auch immer etwas richtig Schönes – KollegInnen treffen. Beim Festival Käpt’n Book in Bonn und bei der Braunschweiger Jugendbuchwoche gab es 2021 jede Menge lebhafter Stammtische, tiefer Gespräche und spannender Begegnungen.

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Daneben sind auch viele ganz bezaubernde KollegInnen ja fast vor meiner Haustür zuhause – die Isarautoren, mit denen wir 2022 ganz viele spannende Projekte angehen werden. Das schönste 2021 war für mich der strahlende Adventskalender. Ach ja, die tollen Begegnungen mit vielen interessanten, belesenen Leuten – das ist wahrscheinlich der schönste Teil am Job (neben dem Schreiben und dem Vorlesen, natürlich).

Großes verkündet

„Hiermit verkünde ich, dass die Pfingstferien in Bayern nun bis zu den Sommerferien dauern“. Wer am Freitag, 12. November im Bayerischen Landtag war, konnte diese unglaubliche Ankündigung tatsächlich vom Präsidentenpult über den ganzen Saal hinweg hören. Ich durfte es selbst ins Mikro dort sprechen. Leider ist es keine echte Ankündigung gewesen, sondern nur ein Zitat aus „Die Isar-Detektive“. Da ist es Flo, die das ins Mikro am Sprechertisch spricht.

(Foto: Bayerischer Landtag, Stefan Obermeier)

Trotzdem, neben mir saß nicht Elisabeth Kölbl, wie die Landtagspräsidentin in dem Kinder-Krimi heißt, sondern lebendig und live die echte Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Gott sei Dank hat sie nicht gesehen, was für weiche Knie ich neben ihr hatte. Das lag natürlich auch daran, dass wir da oben auf dem wichtigsten Platz in ganz Bayern saßen. Und hoffentlich hat man es meiner Stimme auch nicht angemerkt, dass da ein ganzer Froschteich in meiner Kehle geschwommen ist, als wir zusammen mit dem fabelhaften Illustrator Stefan Leuchtenberg den zweiten Band der „Isar-Detektive – Verdacht im Tierheim“ vorgestellt haben und ich daraus vorlesen durfte.

Mit dabei nicht nur mehrere VertreterInnen der Kinder-Kommission im Bayerischen Landtag, der ehemalige Projektleiter Herbert Kammermeier, die Verlagsleiterin von Oetinger Migo, Carmen Udina, und Agentin Birgit Arteaga, sondern auch eine gesamte vierte Klasse aus München samt echtem Geburtstagskind, die fieberhaft lauschten. Zwei Mädels hatten von mir den Auftrag bekommen, mitzuzählen, wie oft ich mich verlese. Nur zweimal – haben sie mir hinterher verraten. Eine gute Quote angesichts der Aufregung dieses Vormittags.

Während die vierte Klasse durch den Landtag auf Detektiv-Tour ging, durfte ich ein längst fälliges Versprechen einlösen und der Kinder-Kommission einen Block übergeben. Auf diesem Original-Isar-Detektiv-Block sammle ich die politischen Vorschläge der bayerischen Kinder während der Lesungen. Da steht unter anderem „Schule im Freibad“ oder „365 Tage Ferien“, aber auch ganz viel Nachdenkenswertes wie „Glasflaschen an der Isar verbieten“, „Mehr Tierschutz“, „Mehr E-Busse“, „Kurzstreckenflüge verbieten“, „Plastikverpackungen verbieten“, „Zigaretten teurer machen“, „Arme mehr unterstützen“ und „Bessere Radwege“. Was ich bei den Lesungen mit den „Isar-Detektiven“ immer wieder feststelle, ist, welches großes politisches Wissen die Kinder heute mitbringen. Nicht erst seit „Fridays for Future“ machen sie sich Gedanken über die Umwelt, das Tierwohl, die Allgemeinheit und eine gerechte Verteilung von Geldern. Die Kinderkommission war sehr beeindruckt und hat alle Vorschläge mitgenommen.

Ich habe natürlich versprochen, fleißig weiter zu sammeln. Das ist bestimmt schon bald der Fall. Bald stehen nämlich weitere Lesungen mit den „Isar-Detektiven – Verdacht im Tierheim“ an. Und natürlich können die Isar-Detektive auch wieder im Klassensatz beim Bayerischen Landtag oder über die Website www.isar-detektive.de kostenlos bestellt werden. Wer nur ein einzelnes Exemplar braucht – der kann es auch kaufen. Ab dem 7. Dezember gibt es Band 2 auch als Taschenbuch im Buchhandel (Band 1 natürlich weiterhin auch!).

Apropos Verkündigung: Landtagspräsdientin Ilse Aigner hat dann noch etwas verkündet, was nicht nur ausgedacht ist, sondern ganz real wird: Es wird vermutlich noch einen dritten Band der Isar-Detektive geben. Wie schön. Die ersten Ideen sind natürlich auch schon in meinem Kopf. Aber ich verrate nichts. Stattdessen könnt Ihr noch mal ein Video mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner sehen, das zum Bundesweiten Vorlesetag am 19. November online gegangen ist:

„Sie kenne ich“

„Nein danke, ich habe schon Autogramm von Ihnen“, sagt neulich eine Sechstklässlerin in einer Lesung. „Sie kenne ich. Vor zwei Jahren waren Sie bei mir in der Grundschule.“ Um dann eine Pause lang sich Tipps zu holen fürs Schreiben, fürs Kreativsein, und um sowieso noch ein paar andere Dinge fürs Leben generell zu bequatschen. Wir sind ja alte Bekannte und da ist man ja auf ganz besondere Weise vertraut.

Mit Braunschweig und den Jugendbuchwochen geht es mir genauso. Bereits drei Mal durfte ich dort lesen – davon auch einmal online. Dieses Jahr waren ich und meine 15 Kinder- und JugendbuchkollegInnen wieder vor Ort. Was sehr schön war und genau so kleine beiläufige Gespräche wie dieses oben erst möglich machte.

Die Lesungen waren allesamt sehr, sehr schön. Und mit einigen Schulen, wie zum Beispiel hier in der Christopherusschule, war es ein wundervolle Wieder-Begegnung. Daneben werden mir außerdem die vielen beiläufigen und schönen und ausführlichen Gespräche in Erinnerung bleiben, die die Lesereise nach Braunschweig auszeichnen. Oft ist es einfach nur die Fortsetzung eines schon vor einiger Zeit begonnenen Gesprächs zwischen alten Freunden oder Kollegen. Man knüpft einfach an an alles Vorhergehende und knüpft den Erzählstrang ein bisschen weiter.´

Nachdem auch die „Linkslesestärke“ im Gepäck war, habe ich natürlich auch wieder einige Neuzugänge für die „Wort-Acker-dem-ih“ mit gebracht. Das sind sie: Wolf-Gang-Amadeus-Mozart, Buch-Stab-E, „Du hast einen Vogel“, Flugzeug-Träger, Erste-Hilfe-Koffer, Not-Fall, Lied-Stroh-Fee, Beth-Ofen, Wolfs-Burg Zahn-Arzt, Toten-Kopf, Um-Kleide, Sonnen-Süss-Tem.

Danke Neustart Kultur!

Schon kleine Schwätzchen, aber insbesondere Lesungen nach den Pandemie-Maßnahmen sind immer noch was Besonderes. Erst mal, weil man selbst wieder verstärkt unter Leute kommt und man sich manchmal im direkten Kontakt noch ein bisschen ungelenk vorkommt (was aber ganz schnell verfliegt, wenn die Lesungen ihre ureigene Fahrt aufnehmen).

Aber am meisten natürlich auch deshalb, weil es für die Kinder nach so langer Zeit wieder etwas Besonderes ist, Literatur von einer anderen Seite zu erleben und mit der einen oder anderen Geschichte auch unterhalten und bestenfalls inspiriert zu werden. Über diesen ungewöhnlichen Reizhunger berichten nicht nur die vielen Kollegen, sondern den merke auch ich ganz deutlich. Zuletzt auf meiner Reise zum Literatur-Lese-Fest Frederick Tag über die Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen im Regierungspräsidium Karlsruhe.

Wenn alle Kinder einer Klasse beim Wortspiele-Malen an die Tafel drängen zum Beispiel wie bei der „Linkslesestärke“-Lesung in der beeindruckend umfangreichen Jugendbibliothek Karlsruhe (allein 25.000 Kindermedien!). Und selbst bei zwei Klassen Siebtklässlern, bei denen man als Autor dem Publikum schon von Haus aus ein bisschen inneren Respekt mitbringt: In Heimsheim mussten wir danach noch jede Menge Gruppenfotos (mit Maske) schießen, bis wir endlich den Mut fanden, uns zu verabschieden.

Nicht nur hier, auch bei vielen anderen Büchereien musste ich mich schweren Herzens losreißen, um zur nächsten Lesung zu fahren, denn ich hätte gern noch weiter „g’schwätzt“ mit den netten Buchmenschen. Zum Beispiel in Schwann-Straubenhardt oder Karlsruhe Durlach. Oder in Heimsheim, wo es mehr Janotta-Bücher gibt als irgendwo sonst und dazu noch eine pfiffige Bibliothek der Dinge, bei der man einen Schlagbohrer, eine Popcornmaschine oder sogar ein Einrad ausleihen könnte.

Das sind auch für den Autor schöne Momente, die man mit nach Hause nimmt und lange, erfahrungsgemäß sehr lange in Erinnerung behält. Deswegen muss ich dem Programm „Neustart Kultur“ doppelt dankbar sein: Zum einen wegen der Fördergelder, die die Lesereise zum Frederickstag komplett gedeckt haben- wodurch auch Büchereien in den Genuss von Lesungen kamen, die sonst kein oder kaum Veranstaltungsbudget haben. Danke auch an die Fachstelle Karlsruhe und Frau Heß, die alles so minutiös geplant hatte, dass wirklich nichts schief gehen konnte.

Und für die vielen unvergesslichen Begegnungen, die ich mit heim genommen habe ebenso wie einen ganzen Strauß neuer linkslesestarker Wortspiele: Würfel-Spiel aus Karlsruhe-Durlach, Lampen-Fieber aus Königsbach-Stein, Links-Händer aus Karlsruhe, Geister-Fahrer aus Mannheim, Geistes-Willen aus Karlsruhe, A-Meisen-Haufen aus Schwann-Straubenhardt, Blumen-Wiese aus Straubenardt-Schwann, Feh-Der aus Königsbach-Stein, Corona-Test aus Karlsruhe, Bücher-Ei aus Schwann-Straubenhardt, Auto-Rennen aus Karlsruhe-Durlach, Auto-Ohr-in aus Karlsruhe, Zahn-Fee aus Mannheim, Zahn-Rad und Spatzen-Hirn aus Karlsdorf, Pferde-Fuß aus Mannheim, Pell-Kartoffel aus Karlsdorf und Organ-nie-Satz-ion aus Karlsruhe. Wie immer alle auch im linkslesestarken Wörterbuch Wort-Acker-dem-ih.

Alle guten Dinge sind … drei

Es war bereits das dritte Mal Käpt’n Book für mich. Und nach Bonn zu kommen ist deshalb so etwas wie heimkommen – mit ein paar neuen Büchern Gepäck, dieses Jahr auch mit Masken und gleichzeitig mit ganz viel Wiedersehensfreude. Zum Beispiel mit dem echten Käpt’n Book oder den rührigen Veranstalterinnen Cornelia Kothe und Sonja Vogt, die zu zweit Jahr für Jahr ein immens großes Lesefestival stemmen. Dieses Mal, was für eine Ehre, durfte ich sogar in der Kunsthalle beim Familienprogramm lesen und das Publikum rocken. Das erste Mal mit Live-Publikum und nicht nur online mit „Die Nacht in der Schule“. Zum Glück kommt das neue Buch ganz prima an bei Lesungen mit verdunkeltem Leseraum, Taschenlampen-Flair und Diskokugel!

Auch wenn es schon das dritte Mal Bonn war, hält jeder Besuch etwas Besonderes bereit. Besondere Begegnungen, besondere Bekanntschaften und besondere Erlebnisse. Und nach einer so langen Corona-Pause sind Begegnungen und Lesefeste wie Käptn Book mit Lesungen vor Live-Publikum und den Begegnungen mit vielen tollen Kollegen noch einmal ein Stück wertvoller geworden. Für mich war ein echtes Highlight, Paul Maar getroffen zu haben – mein persönlicher Kinderbuchheld (nicht so sehr wegen des Sams, sondern wegen dieser untenstehenden Geschichte, die Kultstatus hat in meiner Familie. Aber das nur nebenbei …)

Denn eigentlich wollte ich von den vielen tollen Lesungen erzählen in Bonn. Zum Beispiel in Beuel, wo das Publikum so trampelte und „Zugabe“ rief dass man es bestimmt noch auf der anderen Rheinseite hören konnte (und die ist an dieser Stelle immer noch ganz schön weit enfernt!). Hier seht ihr die Bücherei noch vor dem Beben!

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Oder an der Bertold Brecht Gesamtschule in Tannenbusch, wo man eine ganz tolle Bühne aufgebaut hatte und die Kids ziemlich einfallsreiche Ideen für einen Abistreich hatten. So wie ich das aussieht, ist in ein paar Jahren ziemlich Action geboten an diese Schule, wenn meiner Zuhörerinnen und Zuhörer nur ein paar dieser Vorhaben umsetzen. Was ich ganz besonders berührend fand: In meinem Publikum saß auch ein blinder Zuhörer, der uns erklärt hat, was für ihn gruselig ist. Wo wir anderen uns ja manchmal allein schon im Dunkeln fürchten, sind für ihn die schlimmsten Furchtauslöser mysteriöse Geräusche, die man nicht zuordnen kann.

Mit der „Linkslesestärke“ war ich dann auch noch zweimal vor Ort. In Sankt Augustin hat man mir drei neue Wortspiele geschenkt (siehe oben): Berg-Käse, Recht-Schreib-Schwäche und Düsen-Jäger. Bei meiner letzten Käpt’n Book-Lesung in Tannenbusch kam dann noch der Teddy-Bär hinzu.



Und dann waren da noch die vielen tollen KollegInnen, die ich treffen durfte: Carla Haslbauer, die ein ganz berührendes Buch über ihre Mutter, eine Opernsängerin, geschrieben hat, Michael Petrowitz, die fabelhafte Sabine Bohlmann, Thomas Feibel, Annette Mierswa, Franziska Biermann und die Journalistin Christine Knödler, die ihr erstes eigenes Buch vorgestellt hat „Young Rebels“, das sie gemeinsam mit ihrem Sohn geschrieben hat. Und, nicht zu vergessen, der Vorlese-Friseur Danny Beuerbach, der demjenigen die Haare schneidet, der oder die ihm vorliest. Cooler Typ. Noch coolere Idee. Meine „Nacht in der Schule“ reist jetzt auch bei ihm im Gepäck.