Check für die Checkliste

Auf diesen 16. Januar habe ich lange gewartet. Denn ab diesem Datum gibt es endlich „Meine Checkliste zum Verlieben“ im Handel. Ein Tag, dem ich lange entgegen gefiebert habe, fast mehr als Weihnachten. Und es war auch fast schöner als Weihnachten – das erste Exemplar auszupacken. Das ist ja immer ein besonderer Moment für einen Autor. Aber dieses Mal war es noch ein bisschen mehr besonderer, denn das ist ja das erste Buch in einem neuen Verlag – dem Magellan Verlag aus Bamberg.

Außerdem ist es so schön geworden das Cover. In echt sieht es noch schöner aus als als Ausdruck wie ich ihn bis jetzt hatte. Denn der Ausdruck war halt noch nicht in 3D. Ach, am besten Ihr streicht selbst einmal übers Cover und den Buchrücken (der noch mal ein bisschen hübscher ist).

Um meine Ungeduld ein bisschen zu zähmen, habe ich am 24. Dezember schon auf Instagram und Facebook den umgekehrten Adventskalender als Countdown angefangen: Jeden Tag mit einer Frage des Psychologen Dr. Arthur Aron. Dessen Fragenkatalog aus den 70ern soll tatsächlich dazu angetan sein, dass sich zwei Wildfremde ineinander verlieben, wenn sie sich nur offen und wahrhaftig antworten. Vier Minuten müssen sie sich auch noch in die Augen schauen, aber dann – schwupps – ist es um sie geschehen.

Ein interessantes Experiment – das findet auch Naomi, die traurig ist, dass in ihrem Leben zu viel schief läuft: Der Vater macht eine Weltreise und meldet sich nicht, der Bruder ist auf dem Ego-, die Mutter auf dem Selbstfindungstrip und ihre Freundin Juli ist einfach nur kratzbürstig. Naomi würde ja am liebsten Gustav diese Fragen stellen, aber der guckt ja nicht mal zu ihr hin. Deswegen testet sie den Katalog erst mal mit Adrian, ihren Asperger-schlauen Schulfreund. Der versteht nicht so viel von Menschen, aber ganz viel von Experimenten. Mit seiner etwas anderen Sicht auf die Welt und seinen Antworten rückt er aber auch bei Naomi einiges wieder zurecht.

Ob ich selbst an dieses Experiment glaube? Hm, eher nicht so. Denn es gibt ganz vieles anderes, was Menschen zueinander finden lässt: Ob sie sich sympathisch sind, wie sie sich kennenlernen, ob sie sich riechen können, und und und… Aber Ihr könnt es ja selbst mal ausprobieren. Die vollständigen Fragen sind natürlich auch im Buch zu finden.

Und wer’s bestellen will, hier geht’s zum Autorenshop.

Frohe Wein-Achten 2018

Es war ein aufregendes Jahr für mich, mit vielen, vielen, neuen Projekten, Büchern, auch eine neue Agentur habe ich gefunden. Und weil in diesem Jahr so viel „Linkslesestärke“ dabei war, muss es dieses Jahr auch mal wieder ein Wortspiel sein. Ich wünsche Euch frohe Weihnachten mit satt viel Lamm-Meter und vielen, leckeren Speck-Kuh-Latz-Jus. Feiert schön, ausgelassen und wild, kommt gut ins neue Jahr, das Euch hoffentlich viel Glück, Gesundheit und ganz viel Lesespaß bringt.

Einen kleinen Lese-Tipp hätte ich da schon mal anzubringen: Am 16. Januar erscheint beim Magellan Verlag die „Checkliste zum Verlieben“. Da geht’s um eine Handvoll Fragen, die man sich mit einem Fremden gegenseitig stellt und sich dann -schwups- ineinander verliebt. Natürlich klappt das nicht ganz so wie geplant, schließlich stellt die Heldin die Fragen einem Jungen mit Asperger. Aber die Fragen (ursprünglich erdacht von dem Psychologen Dr. Arthur Aron) haben es teilweise echt in sich und rücken so manches wieder gerade, wenn man mal länger drüber nachdenkt.

Genau 24 Tage sind es noch bis zum Erscheinungstag. Und deswegen habe ich an dem Tag, an dem alle anderen ihr letztes Törchen öffnen, meinen eigenen kleinen Art-Wehens-K-lehn-der angefangen. Jeden Tag bis zum 16. Januar stelle ich eine Frage aus dem Katalog vor. Vielleicht bringt sie ja auch den einen oder anderen zum Nachdenken.

Den Checkliste-Adventskalender könnt Ihr übrigens auf meinem Instagram-Account und bei Facebook verfolgen.

Wenn kein dritter Band kommt

Manchmal ist es wirklich traurig, wenn man weiß, dass es für den „Theoretikerclub“ keinen weiteren Band geben wird. Eine Schülerin aus Singen hatte am Donnerstag  eine Idee, die es unbedingt als neues Hobby von Theoretiker Albert in die Serie hätte hinein schaffen müssen: Fehler in Schulbüchern suchen. Ein nerdigeres Hobby mag man sich ja kaum vorstellen!

Schade, denn die Lesung im Hegau-Gymnasium  (oben im Bild, das alte Gebäude) hat wirklich, wirklich Lust geweckt, einen dritten Band der Serie zu produzieren.  Das Inspirierende mag – neben den sehr interessierten und super vorbereiteten Schülern – vielleicht daran liegen, dass es eine der größten Schulbüchereien des Landes ist, sogar mit eigener Dachterrasse mit Blick auf den Hohentwiel und einer eigenen Bibliothekarin, Doris Brütsch. Noch größer ist sogar die Schulbücherei im nahe gelegenen Friedrich-Wöhler-Gymnasium (Foto unten): 10.000 Medien kann Bibliothekarin Lieselotte Banhardt hier ausleihen, die Räume megageräumig, hell und super ausgestattet sind. Wow. Ich  bin aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen.

Vielleicht habe ich mich vor lauter Staunen und Freuen (Danke Christina Thürmer und Petra Peteresen!) bei den Kinder- und Jugendbuchtagen in Singen stimmlich ein bisschen übernommen, jedenfalls hat sich die Stimme im Laufe des Donnerstags ganz weg gestohlen. Als ich dann am Freitag auf der Bühne im Gymnasium in Stockach stand, klang es erst einmal schlimmer als quietschende Kreide auf der Tafel. Und das ausgerechnet am Bundesweiten Vorlesetag.

Nur mit vereinten Kräften, ausgestattet mit den Lutschpastillen der Kollegin von Bücherei-Chefin Cornelia Feuereißen, Kindern, die dankenswerterweise die Rolle von Albert, Roman, Linus und Knut gelesen haben und vielen zugedrückten Augen und Ohren waren die drei Lesungen hintereinander zu stemmen. Danke an die vielen, vielen Helfer bei diesen Lesungen. Die Laune jedenfalls war trotzdem super, sieht man sicher auf dem Foto, dass Claudia Ladwig vom „Südkurier“ geschossen hat:

Dabei ist es rund um den Bodensee wirklich, wirklich schön. Letzte Woche schon war ich für zwei Lesungen schon mal vorab in Konstanz und hatte nicht mit nur Gisela Zenker  eine wunderbar rührige Begleitung aus der Bücherei bei mir, sondern auch echt viel abgedrehten Theoretiker-Spaß mit den Kindern der vierten Klasse. Und die Nähe zum Wasser ist immer wieder faszinierend:

Und bevor die Frage kommt: Nein, auch wenn es wirklich viele „Theoretikerclub“-Lesungen sind gerade, mir werden die Nerds nicht langweilig. Ich könnte wirklich noch einen dritten Band schreiben, wann man mich ließe. Linus muss doch endlich sein eigenes soziales Netzwerk für die Schule aufsetzen und Albert sein neues Hobby ausleben – Schulbücher korrigieren.

Trabbel hoch drei mal zwei

Er ist da, der zweite Band der „Trabbel-Drillinge“. Über den vielen Lesereisen bin ich noch gar nicht dazu gekommen, den Neuzugang in meinem Bücherregal angemessen zu feiern. Dabei hätte ich zum Festtag eigentlich ein paar Macarons backen müssen. Obwohl ich gestehen muss, dass ich noch ein bisschen mehr Übung brauche, um so perfekt zu werden wie Franka.

Im neuen Band betreibt sie das Macaron-Backen nämlich ganz profimäßig. Sie verdient damit sogar ein bisschen Geld. Denn das Hotel von Mama Babs läuft schlecht und die hat sich noch dazu einen Freund gesucht, der ihr bei dem ganzen Finanz-Dilemma helfen soll. Und noch ein weiteres Dilemma ist bei den Trabbel-Drillingen im Anmarsch: Bella und Vicky sind noch einmal dem Glamour ihrer Heimatstadt Berlin erlegen und haben allerschlimmstes Heimweh. Zwischendrin sorgen Oma Eleonore mit ihrem neuen Instagram-Ruhm und noch ein paar Lämmer von der Nachbarwiese für ordentliches Chaos rund um die Trabbel-Villa. Also, es gibt ganz viel Neues im Leben der Drillinge.

Nachdem ich schon so viele Einzelheiten verraten habe, kann ich eigentlich auch gleich den Untertitel verraten: „Lämmer, Glamour und Macarons“. Ach ja, und eine neue Haarfarbe haben sie auch. Seht selbst…

Mir hat das Schreiben richtig viel Spaß gemacht. Die Trabbel-Drillinge sind mir ganz eng ans Herz gewachsen und ich fühle mich ein bisschen selbst wie eine Trabbel. Vielleicht brauche ich auch mal eine neue Haarfarbe … petrolgrün wäre doch schick?

Wer möchte, kann a, schon mal ein bisschen reinlesen und b, schon mal reinhören. Die großartige Mia Diekow hat die CD eingesprochen. Ich finde es sogar noch ein bisschen lebendiger als Band 1.

Apropos Meinung, die ersten Kritiken gibt es auch schon (das ist der Vorteil, wenn man erst so spät dazu kommt, sein neues Buch vorzustellen). Maike Soest schreibt: „Die Geschichte fand ich einfach richtig toll, sie war stellenweise unglaublich lustig (ich sage nur Schafe) außerdem ziemlich spannend und sie hat mich einfach sehr gut unterhalten. Ich fand es auch toll, dass es diesmal auch ein bisschen ernster wurde.“

Und die tolle Buchbloggerin Corni Holmes (genau die mit dem supersüßen Sittich Monty) lobt: „Anja Janotta hat hier erneut eine wunderbar witzige, herrlich turbulente und auch tiefsinnige Geschichte geschrieben, die einen bestens unterhält und zum Nachdenken anregt. Diese Mischung konnte mich bereits im ersten Band hellauf begeistern.“

Dankeschön. Ob vor Verlegenheit rotwerdende Wangen sich eigentlich mit petrolgrün beißen?

Frederick allerorten

Die Bedingungen konnten nicht besser gewesen sein für eine Woche mit dem Frederick Tag in Baden-Württemberg. Der Oktober hat noch einmal über 20 Grad aufgefahren, das Allgäu, die Schwäbische Alp und der Bodensee zeigten sich von ihren einladendsten Herbstfarben. Am Montag durfte ich die Lesereise sogar mit einem Frühstück mit Blick auf den Bodensee beginnen.

Und dann muss ich sagen, dass ich nur, wirklich nur tolle Büchereileute kennengelernt habe. Wie fest die Büchereien und das Lesen hier im Leben der jungen Leser verankert sind, zeigt, dass bei nahezu allen Lesungen der “ Linkslesestärke“ die Bücher-Ei gemalt wurden und auch sonst viele Wortspiele mit Büchern und Lesen auf die Tafeln gezeichnet wurden.

Und genau deshalb will ich allen BüchereileiterInnen, allen BüchereimitarbeiterInnen noch einmal ganz dollen Applaus spenden. Das sind Frau Luley aus Kusterdingen, die meine Schwäche in Sachen Technik sehr souverän ausgeglichen hat, Frau Karolczak aus der Gemeindebücherei Kirchtellinsfurt, die mich bei meiner Schwäche für Schokolade gepackt hat, Frau Lins aus der Gemeindebücherei Baindt, die mit ihrer Grundschule jedes Jahr ein eindrucksvolles Lesungsprogramm aufstellt, Frau Hapke aus Mengen, die trotz provisorischer Unterbringung die Bücherei zu einer kleinen Heimat macht und mit mir meine Pralinen-Leidenschaft teilt, Frau Feldt, die ihre Bibliotheks-Heimat in einer 500 Jahre alten Kornkammer in der Stadt Pfullendorf hat. Wie auch Herr Böbel aus Leutkirch, der begeistert am liebsten selber an der Tafel linkslesestarke Wortspiele gemalt hätte. Davor war ich noch in Meckenbeuren, wo Frau Tinnacher mit mir nebenbei über großartige Literatur diskutiert hat. Auch Frau Domnick arbeitet in Wangen in den Räumen einer ehemaligen Kornkammer, die ganz modern und wunderschön renoviert wurden.

Und in Kressbronn ist die Gemeindebücherei von Frau Kögler noch so brandneu  – 14 Tage jung an meinem Lesungmontag – , dass ich die allererste war, die hier gelesen hat. Noch vor Ralph Caspers (von „Wissen macht Ah“). Was für eine riesige Ehre!

Mitgebracht habe ich jede Menge neue Wortspiele für die Wort-Acker-dem-ih: Den Noten-Schlüssel, den Laub-Baum, die Ab-Gase und die Arsch-Bombe, Himmel-Blau, Haus-Schuh, Sonnen-König und Katzen-Klo.

 

 

Auf Hoher See mit Käpt’n Book

Die Bonner können nicht nur Karneval, sie können auch Bücher. Und vor allem Kinderbücher. Das Käpt’n Book Festival, das nicht nur in Bonn, sondern mittlerweile über alle Stadtgrenzen heraus gewachsen ist, ist der eindrucksvolle Beweis. 46 Kollegen waren mit dabei, darunter so große Namen Christian Linker, Judith Burger, Thomas Engelhardt, Rüdiger Bertram, Maja Nielsen oder Jutta Nymphius.

Bereits zum zweiten Mal war ich darunter und es war ein bisschen wie Heimkommen, denn viele der Orte kannte ich schon: Die Bücherei in Tannenbusch zum Beispiel. Oder das Axenfeldhaus in Godesberg. Das Schöne an den vielen Einsatzorten ist, dass man ganz viele Seiten von Bonn kennenlernt, viele unterschiedliche Kinder und Klassen trifft und ganz verschiedene Dinge sieht, die die Kinder so  beschäftigen.

So zum Beispiel die Viertklässler der Finkenhofschule, die gerade selbst Gruselgeschichten schreiben und die grauenhaftesten Monster dazu in Zuckerkreide gemalt haben. Die wollten ganz konkrete Tipps wie sie eine Überschrift besser hinbekommen und wie man überhaupt besser schreibt. Die Tipps fallen bestimmt auf fruchtbaren Boden: Sage und schreibe 25 und damit mehr als die Hälfte der Zuhörer träumt davon, später mal Autor zu werden. Wer weiß, vielleicht lesen sie später selbst mal bei dem Fest-tief-All.

Klar, dass Die Kids auch ein Mond-Ster gemalt haben, dazu kommt noch der Zebra-Streifen.

 

 

 

Und aus der EÖB der Christuskirche habe ich mitgebracht: das Schaukel-Pferd, die Kreuz-Fahrt und der Steinzeit-Mensch. Allesamt zu finden in der Wort-Acker-dem-ih.

Ach ja, und ein „Käpt’n Book“ war auch dabei. Danke für die tolle Einladung.

Hohe Dichtkunst im Vogtland

Ein Lob – aber für einen fremden Text? Man könnte fast beleidigt sein, wenn einem als Autor das passiert, aber nein, das ist eigentlich eines der schönsten Komplimente für unseren Job. Auf meiner Lesereise durch das Vogtland hatte ich am Donnerstag von der Klassenlehrerin der Oberschulklasse in Oelsnitz einen Gedichtband geschenkt bekommen von Robert Gernhardt (Dankeschön noch einmal!). Weil ich diesen sehr mag, habe ich gleich einen Vierzeiler daraus vorgelesen. Und ein Schüler kommentierte im Zusammenpacken: „Das ist gut.“

Ja, ist es. Da gibt es kein Vorbei. Und auch wenn ich gerade vorher eine gute Stunde lang unter Verrenkungen und ruinösem Einsatz meiner Stimme meine eigenen Worte  vorgetragen hatte, war das Beste geschehen, was man in einer Lesung erleben kann: Irgendwo ist ein Funken Literatur, ein Fünkchen  Geschriebenes übergesprungen. Wenn dann ein Sechstklässler ein Gedicht meiner leichten Unterhaltung vorzieht – egal. Mission erfüllt. Außerdem kann man ja nicht sagen, dass die acht Lesungen im Vogtland so völlig frei von Feedback gewesen wären.

Begeisterte Sprechchöre in der Grundschule in Ellefeld, Schattenspiele in Klingenthal, peinlichen Einlagen mit explodierenden Milchdöschen in Markneukirchen und durchaus einigen recht tiefgehenden Fragen. Ob man als Vorleserin eigentlich vor jedem Auftritt nervös sei, las jemand von seinem Zettel vor. Ja, kann ich da nur sagen, unfassbar, muss auch so sein, weil man nur mit ein bisschen Aufregung aufmerksam und spontan sein kann. Weil man nur dann keine Abziehbild- Veranstaltung macht und jede Lesung anders werden darf und kann.

Bleibt nur zu sagen, dass ich wirklich bei allen Lesungen ziemlich aufgeregt war, ein riesiges Dankeschön an das großartig liebevolle Team vom Literaturwagen, an alle begeisternde Lehrer und an alle anderen Vogtländer.

Wiederbegegnung in Fulda

Feuertaufe für die Trabbel-Drillinge in Fulda. Beim Leseland Hessen lauschten auch jede Menge männlicher Zuhörer den Mädchen-Geschichten der großstadt-schrillen Drilllinge. Und fanden es wohl gar nicht mal so schlimm, dabei auch mal in den sauren Apfel, äh in die bittere Kakaobohne zu beißen. Das hier übrigens hat die Schule darüber geschrieben:

https://www.domschule-fulda.de/sekundarstufe/nachrichten.html

Und noch einen Bericht gibt’s, dieses Mal von den Lese-Scouts der Lüdertalschule:

http://www.luedertalschule.de/interview-mit-der-autorin-anja-janotta/

Was ich an Fulda wo ich nun schon zum zweiten Mal war, außerdem so mag? Neben der fulminanten Betreuung vor allem das regelmäßige persönliche Begrüßungsschreiben vom Oberbürgermeister. So was erlebt man auch als reisender Autor nicht unbedingt oft. Da muss man nicht weiter beweisen, dass die Literatur in dieser Stadt tatsächlich einen starken Stellenwert hat.

Heißer Lese-Herbst

In Bayern hat nun endlich auch wieder die Schule angefangen. Für Kinderbuchautoren heißt das gleichzeitig, dass die neue Lese-Saison anfängt. Meine ist in diesem Herbst sehr ausführlich. 44 Lesungen stehen auf dem Programm und die Reisen führen mich ziemlich weit. Bis hoch nach Münster oder Göttingen. Was ganz fein ist: Ganz viele Gelegenheiten, bei denen ich im Herbst am Bodensee lesen darf!

Einige Locations kenne ich schon und freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen. Zum Beispiel mit einem bildschönen Fulda, mit dem entdeckungsreichen Vogtland und mit der alten ehrwürdigen Hauptstadt Bonn.

Hier könnt Ihr der „Linkslesestärke“, dem „Theoretikerclub“ und den „Trabbel-Drillingen“ lauschen. In Pforzheim und in Northeim könnt Ihr sogar dazu auch noch leckere Pralinen mit mir machen.

Wer will noch? Natürlich nehme ich auch noch weitere Anfragen an.

Und hier alle Termine im Überblick:

Gunzenhausen, Stadtbücherei, „Theoretikerclub“, 17. September, 16 Uhr

Münster, Arnold-Jansen,Gymnasium, „Thereoretikerclub“, 21. September, Schul-Lesung

Fulda, im Rahmen des Leseslands Hessen, 24. September, Schul-Lesungen

Vogtland, LiteraturWagen,  25. September- 28. September

Käpt’n Book Lesesfestival, Bonn und Rheinland, 10.-12. Oktober

Gilching, Buchhandlung Leselust, 14.Oktober, 15 Uhr

Tübingen, Frederik Tage, 15.-19. Oktober

Konstanz, 7. und 8. November

Pforzheim, Thalia, 10. November, 14-17 Uhr Pralinen-Workshop

Singen und Stockach, Jugendbuchtage, 14. – 16. November

Northeim, 22. November, Buchhandlung Grimpe, 16 Uhr Pralinenworkshop

Kreativ-City Heilbronn

K3, so abgeklärt und nüchtern haben die Heilbronner ihr gläsernes Haus getauft, in dem sie neben dem Theaterforum auch ihre Bücherei und – lustigerweise – auch ein Spielwarengeschäft, eine Lotto-Bude und einen Bäcker untergebracht haben. Aber das täuscht: Die Heilbronner Bücherei ist echt riesengroß, mit respektablen 200.000 Medien ausgestattet (darunter auch der „Theoretikerclub 1/2“ von mir!), hat eine eigene Lese-Marke den Clix-Club aufgebaut und – vor allem ein kreatives Publikum, das seinesgleichen sucht.

Bei meinen beiden Lesungen habe ich derart aktive, kreative Heilbronner Kinder erlebt, dass es eine echt inspirierende Freude war. Unter den ersten 60 Zuhörern schrieb mindestens die Hälfte der Kinder selbst Geschichten, einige hatten sogar einen ganzen Roman in der Schublade. Ich musste mit meinen Schriftstellerkollegen tiefgreifend lange darüber fachsimpeln, ob man besser mit oder ohne Exposé arbeitet, wie man den roten Faden behält und wie viele Seitenarme eine Handlung verträgt. Mit Fünftklässlern! Gut, dass die Bücherei in den Ferien Schreibkurse anbietet, so viel kreatives Potenzial will gehoben werden.

Und wer denkt, das kann man nicht toppen – weit gefehlt. Die nachfolgende Truppe – ebenfalls 60 Kinder – schlug rotzfrech vor: „Können Sie nicht mal was über unsere Klasse schreiben? Einen Roman, in dem wir alle vorkommen?“ „Sowas wie: „Die komische 5b“. So ein Ansinnen hatte ich bisher noch in keiner Lesung. Und als ich dann fragte, was für eine Art dieser Roman denn sein sollte, kamen die jungen Zuhörer mit richtig guten Plot-Ideen ums Eck. Eine davon hat mir so gut gefallen, dass ich mir wirklich überlege, daraus ein Exposé zu backen. Jedenfalls habe ich einen Zettel mit nach Hause genommen auf dem 60 Namen stehen. Der Roman muss wohl von einer ganz großen Klasse handeln …

Und ach ja, ich glaube, ich brauche noch einen weiteren Lesesessel… Meine Entdeckung aus Lindenberg steht ja auch in unserem Wohnzimmer und der hier würde wirklich gut dazu passen.