Es ist wie verhext, gerade jetzt, wo die Kinder so viel und lange zuhause sind und teilweise nicht wissen, wie sie ihre Zeit vertreiben sollen, gerade jetzt sind die Büchereien zu und die Buchgeschäfte sind geschlossen (mal ganz davon abgesehen, dass Amazon beschlossen hat, Bücher zweitrangig auszuliefern). Gerade jetzt könnte man die Kinder (wieder) zu Lesern machen, ihre Eltern zu begeisterten Vorlesern. Deshalb haben viele Autoren jetzt umgestellt auf elektronische Lesungen, um dem Buch und dem Lesen wieder Gehör zu verschaffen, mit der Fantasie in fremde Welten zu verreisen und mit den Geschichten Neues zu entdecken. Auch ich wirke bei einigen dieser Aktionen mit.
Zum Beispiel bin ich ja eine der Mitinitiatorinnen der Isarautoren, einem Zusammenschluss der Münchner Kinder- und JugendbuchautorInnen. Zusammen haben wir mehrere Aktionen in der Corona-Zeit aus der Taufe gehoben. Ein Schreibwettbewerb (der demnächst startet) und die Aktion: #wirlesenweiter. Jede Menge Autorinnen haben unter diesem Motto Lesungen ihrer neuesten Bücher aufgenommen. So bekommt man quasi direkt im eigenen Wohnzimmer eine Privatlesung von Sabine Bohlmann, Meike Haas, Wiebke Rhodius, Heike Nieder, Gregor Wolf … und auch von mir. Unser Kanal Isarautoren auf Youtube wächst beständig. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.
Hier ist meine Lesung aus „Meine Checkliste zum Verlieben“:
Gemeinsam mit neun anderen fabelhaften und bekannten Autoren schreiben wir über die Facebook-Seite „Was mit Kinderbüchern“ eine Staffelgeschichte weiter: „Die wirklich seltsame Geschichte von Annemone Apfelstroh“. Mit dabei sind: Alice Pantermüller, Juma Kliebenstein, Chantal Schreiber, Wolfram Hänel, Sven Gerhardt, Nikola Huppertz, Dagmar H. Mueller, Rüdiger Bertram. Und auch ich. Jeden zweiten Tag gibt es ein neues Kapitel, das von dem jeweiligen Autoren vorgelesen wird. Auf unserem begleitenden Youtube-Kanal Annemone Apfelstroh kann man der Geschichte langsam beim Wachsen zusehen.
Hier die ganze Geschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=o4WtpMme-Lg
Und noch ein sehr schöner Facebook-Tipp: Uticha Marmon von den Isarautoren hat die Idee des Spiels „Ich packe meinen Koffer“ weiter gedreht und daraus eine elektronische Challenge gestrickt. Ein Autor stellt ein unbedingt lesenswertes Buch einer Kollegin/eines Kollegen vor und ein eigenes, dann gibt sie den Staffelstab jeweils an drei Autoren/Autorinnen weiter. Folgt man den Verlinkungen im Schneeballprinzip gibt das eine wundervolle Empfehlungssammlung auf Facebook. Hier ist mein Tipp („Elektrische Fische“ von Susan Kreller, übrigens).

Jetzt ist es amtlich, ich bin offiziell zertifizierte Liebesromanautorin. Die Jury des DELIA Jugendliteraturpreises hat sich in diesem Jahr für „Meine Checkliste zum Verlieben“ entschieden. Das ist eine derartig große Ehre, mit der ich so überhaupt nicht gerechnet habe. Denn dieses Jahr waren so richtig viele gute Bücher mit nominiert, dass ich auf ganz andere Gewinner getippt hätte. „Roberta verliebt“ von Judith Burger zum Beispiel, „Grüne Gurken“ von Lena Hach, „Alabasterball“ von Beatrix Mannel oder „One True Queen“ von Jennifer Benkau, die ich alle sehr empfehlen kann. Allein die Shortlist-Nominierung war deshalb schon so etwas wie ein Ritterschlag. Deshalb hat es mich umso mehr überrascht, wirklich den DELIA Jugendliteraturpreis gewonnen zu haben. Eigentlich glaube ich es immer noch nicht.
„Meine Checkliste zum Verlieben“ ist jetzt fast ein Jahr alt und kommt in diesen Wochen trotzdem noch zu ganz schön viel Ehren. Am vergangenen Freitag, dem Valentinstag, hat die Jury ihre Nominierungen für die Shortlist bekannt gegeben. Und die Checkliste ist eine der zehn Büchern auf der Shortlist für den DELIA-Jugendliteraturpreis. Das war eine echte Valentins-Überraschung, als die Mail der Jury bei mir eintraf, denn ich wusste nicht mal, dass der Titel überhaupt eingereicht war.






























Die Kinder- und Jugendbuchwelt ist manchmal ein bisschen farbenblind. Manchmal scheint es, als gäbe es nur rosa und blau im Spektrum, kein kunterbunt dazwischen. Diese Stereotypen ärgern uns Autoren oft, denn wir haben viele Manuskripte in der Schublade, in denen es bunt zugeht, vielfältig, in der es mehr Tierarten gibt als Einhörner und mehr Berufe als Pirat und Prinzessin.
Ich liebe es, Kinderbücher zu schreiben. Wirklich. Noch mehr liebe ich es, daraus vorzulesen. Aber ich habe noch eine andere Leidenschaft, die eigentlich nur die kennen, die näher mit mir zu tun haben: Das Kochen. Besonders angetan haben es mir die vielen Kochbücher von Yotam Ottolenghi, aus denen ich mich sehr wild und regelmäßig mit Ideen bediene. Aber ab sofort habe ich ein neues Lieblings-Kochbuch: „Gewürzreise Afrika“. Denn damit wird ein kleiner Traum wahr: Ich konnte selbst mal an einem eigenen Kochbuch mitwirken. Das Tolle daran war, dass wir innerhalb kürzester Zeit dieses Projekt aus der Taufe gehoben haben – innerhalb eines sehr, sehr kurzen Sommers.














Hier ist der Beweis: Ich war da. Auf der Buchmesse. Voll, aber toll war’s. Am allermeisten genieße ich ja den Kontakt mit den Lesern. Freunde, die man von Lovelybooks kennt oder von Instagram oder gerade eben erst neu kennenlernt. So viel Bodenhaftung hat man sonst eher selten in seinem einsamen Elfenbeinturm.
