Gruezi in die Schweiz

Dieses letzte Bild der letzten Lesung im Kanton Zürich hätte es besser nicht ausdrücken können: Die Kids der sechsten Klasse haben auf Post-its Smileys mit „Cool“ und lachenden Gesichtern gemalt. Was für ein wunderbarer und saucooler Ausklang einer Lesewoche!

12 Lesungen waren im Kanton Zürich geplant. 2020 war ich zur gleichen Zeit noch vor Ort an den Schulen. Dieses Jahr war ziemlich bald klar, dass österreichische und deutsche KinderbuchautorInnen schlecht zu ihren geplanten Lesungen für Literatur aus erster Hand in die Schweiz reisen können. Deswegen sind wir alle auf Online-Lesungen umgeschwenkt. Und das einem schon Respekt einhauchen, denn natürlich haben Online-Lesungen so ihre Tücken. Zum einen ist die Technik immer für Überraschungen gut. Und dann herrscht in den Schulen herrscht Maskenpflicht, das heißt, dass man die Wortmeldungen im Dialekt manchmal sehr schwer verstehen kann.

Aber nichts davon hat sich als Problem erwiesen, im Gegenteil, wir haben für alles Lösungen gefunden, die super funktioniert haben. Mit dem Chat zum Beispiel kann man sogar wunderbar Quiz-Fragen stellen und zwei Klassen gegeneinander antreten lassen: Welche Lehrperson tippt schneller die Lösungen der SchülerInnen? Das ging manchmal ganz schön wild zur Sache. Und danach kamen mühelos eine halbe Stunde Fragen zum Leben als Kinderbuchautorin. Überall. So wie hier zum Beispiel.

Da wiederum war die Online-Nähe super, denn so kann man mit der Kamera mal schnell auf die erste Schreibmaschine schwenken, auf der man seine allererste Geschichte getippt hat (und die keine Umlaute kann). Man kann die Bücher seiner eigenen LieblingsautorInnen aus dem Regal ziehen und wärmstens ans Herz legen, das zerfledderte Lieblingsbuch der eigenen Kindheit ausgraben, nebenbei auch mal das eine oder andere eigene Werk in die Kamera halten und die Hintergründe dazu erzählen. Man kann zeigen, wie fürchterlich unaufgeräumt so ein Autorenschreibtisch bisweilen ist. Und man hat für etwaige Gags immer gleich das richtige Equipment zur Hand: Ich konnte Hausschuhe werfen, die schlimmsten Nerd-T-Shirts anziehen, nur angeleuchtet mit der Taschenlampen-App in einem abgedunkeltem Raum in absoluter Gruselstimmung lesen (ich sah so richtig gruselig und alt aus, ehrlich!)…

Wir hatten auch nur einmal einen kleinen Hakler in der Technik, der aber nach zwei Minuten behoben war und dann lief die ganze Woche alles wie am Schnürchen. Kompliment an die Schweizer Schulen und ihre Ausstattung: Die Bilder, die hier bei mir auf dem Rückkanal ankamen, waren allesamt gestochen scharf. Zum Teil so deutlich, dass man sogar die Hausaufgaben für morgen deutlich auf der Tafel im Hintergrund lesen konnte.

Und nochmal Kompliment: Schon vergangenes Jahr war es immer ein besonders echt warmherziges und herzliches Willkommen, mit dem die AutorInnen an den Schulen begrüßt wurden. Und – obwohl dieses Mal alles digital verlief – war es 2021 mindestens ebenso herzlich und persönlich. Das hat mühelos 300 Kilometer überbrückt. In diesem Sinne noch mal ganz herzlich Danke nach Rorbas für die oben abgebildete wunderbare Gegenaufnahme direkt aus dem Klassenzimmer! Und Danke nach Waltalingen und Oberglatt ebenso – für diese wirklich schöne Lesewoche!

Weiche Knie im Landtag

Vor fünf Jahren ist mein erstes Buch erschienen. Und als ich das Paket mit meinen Belegexemplaren aufgemacht habe, dachte ich wirklich, das ist der größte Höhepunkt meiner Autorinnenkarriere. Weit gefehlt, es haben sich danach viele dieser Momente aneinander gereiht, viele Unpackings, viele außergewöhnliche Lesungen, unvergessliche Begegnungen, viele Gänsehautaugenblicke …

Aber am 18. November war es noch mal eine Schippe Glamour mehr. Eine Buch-Präsentation im ehrwürdigen Akademiesaal des Bayerischen Landtags, gemeinsam mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Sie stellte höchstpersönlich die „Isar-Detektive“ vor, von denen sie Zeile für Zeile selbst gelesen hat und sogar die eine oder andere Namensidee beigesteuert hat. Alles im Livestream des Bayerischen Landtags.  So weiche Knie hatte ich selten vor einer Veranstaltung. Gut, dass auch Stefan Leuchtenberg dabei war, der geniale Illustrator der „Isar-Detektive“, die dann auch als überlebensgroße Pappkameraden bei uns standen. (Foto: Bayerischer Landtag, Stefan Obermeier).

Ich finde besonders klasse – neben den sehr sympathischen Papp-Kameraden  und einem ganzen Strauß an Merchandising-Artikeln (Anstecker, Notizblöcke, Gummibärchen) – , dass man die pfiffigen Ermittler kostenlos beim Bayerischen Landtag  bestellen kann (https://www.bayern.landtag.de/isar-detektive/bestellung/ oder direkt auf der begleitenden Website: https://www.isar-detektive.de/.) Entweder einzeln oder als Schule gleich sogar bis zu 35 Exemplare. Also steht einer Klassen-Lektüre mit den „Isar-Detektiven“ eigentlich nichts mehr im Weg.

Eigentlich steht die spannende Krimi-Handlung im Mittelpunkt des Geschehens, aber natürlich wird unauffällig und ganz nebenbei ein bisschen das Gebäude des Maximilianeums vorgestellt und die Arbeitsweise des Landtags. Nicht nur die politische Bildung, auch die Leseförderung liegt der Landtagspräsidentin sehr am Herzen. Und deswegen ist es kein Zufall, dass das Projekt pünktlich zum Vorlesetag 2020 gelauncht wurde, die Abgeordneten lesen auch selbst aus den Exemplaren vor.

Hier stellt übrigens Stefan ein bisschen vor, wie er die Figuren gestaltet hat:

Und das Landtags-Team hat auch mit mir ein kleines Filmchen gedreht:

Kein K.O. durch Corona

Der November ist immer der geschäftigste Monat für uns Kinder- und Jugendbuchschreibende. Rund um den Vorlesetag am 20. November sind immer die meisten Lesungen. Auch für mich wären es 22 Veranstaltungen gewesen  – allein 13 davon in Braunschweig zur Jugendbuchwoche, sechs im Zusammenhang mit der Kinder-und Jugendbuchwoche Schleswig-Holstein. Ich mag das ja – viel zu tun, lustige Kinder, viele tolle Begegnungen mit netten und sympathischen Buchleuten und – wenn’s gut läuft – noch ein paar nette Abende mit Kollegen. Mit den neuen Corona-Bestimmungen sah es plötzlich ganz anders aus. Das Reisen wäre zwar gegangen, aber mit Maske zu lesen ist schwierig  – die ganze Mimik bei mir geht verloren. Und es ist total schade, wenn man gar nicht sehen kann, ob das Publikum jetzt lacht oder weint oder gähnt hinter seiner Maske.

Das Tolle ist: Die allermeisten Schulen und Büchereien haben ganz kurzfristig umgestellt, von Präsenz- auf Online-Lesung. Ist anders, aber auchKeine Fotobeschreibung verfügbar. schön. Eine La-Ola-Welle durch drei Klassenzimmer hinweg zu dirigieren hat was. Und mehrere Klassen beim Quiz im Chat-Wettstreit auch. In Braunschweig am Christopherus-Gymnasium waren sogar vier Klassen gleichzeitig am Monitor. In der Grundschule in Lübeck hat der Rektor höchst persönlich alle Kabel verklebt, dass niemand stolpert. Digitalisierung hat er kurzerhand zur Chefsache erklärt.

Und das haben die anderen Schulen eben auch gemacht: In die Ausrüstung investiert, eine stärkere Leitung gelegt, und sich wirklich Mühe gegeben, eine stimmungsvolle Lesung zu gestalten, mitzuraten und mitzumachen. Bei mir kamen wundervolle Briefe an aus verschiedenen Klassen – Ehrensache, dass die auch persönlich beantwortet werden.

Klar, man ist vor technischen Pannen nicht immer gefeit, aber ich finde, dass man nicht sagen kann, die Schulen würden sich nicht in die Digitalisierung reinhängen. Ich habe wirklich engagierte LehrerInnen, BüchereileiterInnen und RektorInnen getroffen, die sich da echt reinknien und die ausgesprochene Profis in Jitsi, Zoom, iServe oder Big Blue Button sind. Danke. Ein großes digitales Danke. Und ganz besonders Frau Schnerr von der Stadtbücherei Lübeck, die mir das Worträstel K.O.-Rona geschickt.

Macht richtig Spaß: Online-Lesungen

Als mich im Januar ein Mädchen auf der Schweizer Lesereise fragte, ob ich überhaupt nach Deutschland zurückwolle, da sei doch jetzt Corona, dachte noch niemand, dass ihre Sorge jemals so berechtigt sein würde. Die Infektionszahlen steigen – auch in dem kleinen Zürcher Vorort, wo das Mädchen lebt. In Bayern, wo ich lebe, sind heute, am 28.10., drei Prozent aller Schüler in K-Rand-Träne. Tendenz steigend.

Aus diesem gegebenen Anlass wollte ich nur mal unterstreichen: Meine Lesungen kann man auch ganz prima online durchführen.

Wir Kinderbuchautoren lesen gern vor. Am liebsten natürlich vor Ort. Der Live-Zauber mit dieser besonderen Atmosphäre, mit spontanen Einrufe und Ideen, die man ad hoc weiterspielen und -drehen kann, lässt sich nicht 1:1 auf einen Screen transportieren. Aber Online-Lesungen haben ebenso ihren eigenen kleinen Zauber: Ich habe lustige Einspieler und Videos vorbereitet, um den Lesefluss aufzulockern, man bekommt viel mehr Wortspiele unter und wir können über den Chat sogar eine echte Autoren-Fragerunde installieren. Im Zweifel muss ich auch nicht gleich auf den Bus und zur nächsten Veranstaltung hetzen und habe mehr Zeit für jeden Einzelnen.

Natürlich kann ich für eine Veranstaltung auch ein Video aufnehmen, das dann von der Schule zeitversetzt ganz ohne Internetverbindung  abgespielt werden kann. Eine Fragerunde wäre dann per E-Mail möglich und ich beantworte alle Fragen nochmals mit Video. Bei Lesungen rund um die „Linkslesestärke“ könnten mir die Kinder auch eigene Wortspiele schicken, die wir dann gemeinsam raten. Die besten würde ich – wie immer – auf www.linkslesestaerke.de veröffentlichen.

Im Corona-Sommer 2020 sind ein paar lustige Videos entstanden, die vielleicht einen kleinen Einblick geben, wie meine Lesungen allgemein so aussehen.

Lesung zu „Meine Checkliste zum Verlieben“, die damals im März ganz frisch mit dem DELIA Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden war:

Lustige Outtakes zum Lesungsvideo „Der Theoretikerclub und die Weltherrschaft“:

Lesung zum „Linkslesemut“ mit dem St. Michaelsbund:

 

Und mein liebster Einspieler bei den Lesungen:

Alle Infos kompakt hier:

Online-Lesungen_Anja_Janotta

Nur kurz erwähnt, meine  Leitung und mein Equipment in meinem Autoren-Homeoffice sind echt prima. Wir können aus vielen Konferenzformaten das Richtige auswählen: Zoom, Skype, Microsoft Teams. Ich hätte sogar ein eigenes zur Verfügung, bei dem man sich nur per anonymen Link einwählen muss (ohne Daten zu  hinterlegen). Also, wir können wirklich über alles reden: mail@anja-janotta.de.

 

 

Ganz Groß: Mini-München

Dieses Jahr ist Mini-München nicht als eine Spielstatt im Olympiapark gewesen, sondern wurde wegen Corona verteilt in ganz München. Im Gasteig, in der Pasinger Fabrik, in der Seidl Villa und sogar im Rathaus tobte das richtige Leben. 12.000 Kinder waren dabei, haben die Veranstalter geschrieben. Und wir Isarautoren mittendrin. Denn meine beiden Münchner Autoren-Kolleginnen Juliane Breinl und Margit Ruile und ich durften im Rahmen der Kinder-Uni Lesungen halten. Jeder in einer anderen Spielstadt. Und weil ich am nächsten dran war an der Pasinger Fabrik, war mein Vorlesungssaal dort.

Was mich dort vor allem total fasziniert hat, war die unglaublich professionelle Betreuung bei der Veranstaltung. Die Kids von Technik, Sicherheit und Veranstaltungsmanagement haben sich so großartig gekümmert wie manche Große nicht. Deswegen war’s wirklich  eine wirklich gelungene (Vor-)Lesung.

Das ist schon eine echte eine Ehre bei Mini  München dabei gewesen zu sein. Gerade auch dann, wenn man mal einen Einblick hinter der Kulissen bekommt, die einem als Elternteil ja bislang immer verborgen blieben. Und noch dazu hatte ich jede Menge sehr gewiefte und schlaue StudentInnen. Deshalb habe ich auch gleich noch zwei neue ziemlich knifflige Wortspiele mitgenommen: Pro-F-Essor (ein umfunktionierter Prozessor) und Raumschiff Enter-Preis.

Ins Wasser gefallen

(Foto: gwt)

Freischaffende Künstler sind eine der Berufsgruppen, die die Corona-Krise am härtesten trifft: Abgesagte Gigs, Theatervorstellungen, Filmdrehs. Auch die Schriftsteller sind betroffen: Bei mir sind es Buchprojekte, an denen nun gespart wird. Aber vor allem Lesungen, die mangels Puzblikum ausfallen müssen. Denn, was viele nicht so richtig wissen: Wir Autoren verdienen unser Geld nicht so sehr damit, schöne Bücher zu schreiben, sondern auch dadurch, dass wir diese Bücher vorlesen. 60 bis 70 Lesungen sind das bei mir im Jahr. Seit März, also fast ein halbes Jahr lang, gab es keine einzige mehr. Sie sind alle – sprichwörtlich – ins Wasser gefallen.

Schön, wenn es dann solche Aktionen gibt wie der Starnberger Gesellschaft für Wirtschaft und Tourismus. Denn die kümmert sich auch im Besonderen um das kreative Leben hier im Landkreis Starnberg, wo ich die Ehre habe zu wohnen und zu arbeiten. Heute, am 29. Juli wurde eine Truhe mit Kunst und Kultur aus der Region im Starnberger See versenkt: Da sind Originaldrucke dabei, besondere Festivalkarten, signierte Bücher, ein Privatkonzert… Denn man kann diese Dinge alle kaufen und so die Künstler der Region ein bisschen unterstützen. Am 5. August wird die Kiste wieder gehoben. Und vielleicht gibt es dann auch jemanden, der eine Privatlesung von mir in seinem Garten gebucht hat. Ehrlich, ich würde sogar Kuchen mitbringen…

Daran schließt sich eine weitreichendere Bitte: Unterstützt Künstler, wenn ihr könnt, engagiert Bands fürs Straßenfest, kauft Bücher und Filme, unterstützt die Kinos, Theater und Kulturstätten. Denn die Welt nach Corona wäre sehr viel grauer, langweiliger und leiser, wenn es Kreative wie uns dann nicht mehr gäbe.

Wie so eine Lesung mit mir aussieht? In München könntet Ihr vielleicht einen kleinen Eindruck gewinnen. Am 5. August 12 Uhr lese ich in der Pasinger Fabrik im Rahmen von Mini München. Lesen ist dabei eigentlich zu wenig gesagt, denn wir planen eine kreative Wort-Akademie. Mit dabei der Schulregel-Verdreher, ganz viele Reh-Busse und verhunzte Märchentitel.

 

 

Aktionen für die Corona-Zeit

Es ist wie verhext, gerade jetzt, wo die Kinder so viel und lange zuhause sind und teilweise nicht wissen, wie sie ihre Zeit vertreiben sollen, gerade jetzt sind die Büchereien zu und die Buchgeschäfte sind geschlossen (mal ganz davon abgesehen, dass Amazon beschlossen hat, Bücher zweitrangig auszuliefern). Gerade jetzt könnte man die Kinder (wieder) zu Lesern machen, ihre Eltern zu begeisterten Vorlesern. Deshalb haben viele Autoren jetzt umgestellt auf elektronische Lesungen, um dem Buch und dem Lesen wieder Gehör zu verschaffen, mit der Fantasie in fremde Welten zu verreisen und mit den Geschichten Neues zu entdecken. Auch ich wirke bei einigen dieser Aktionen mit.

Zum Beispiel bin ich ja eine der Mitinitiatorinnen der Isarautoren, einem Zusammenschluss der Münchner Kinder- und JugendbuchautorInnen. Zusammen haben wir mehrere Aktionen in der Corona-Zeit aus der Taufe gehoben. Ein Schreibwettbewerb (der demnächst startet) und die Aktion: #wirlesenweiter. Jede Menge Autorinnen haben unter diesem Motto Lesungen ihrer neuesten Bücher aufgenommen. So bekommt man quasi direkt im eigenen Wohnzimmer eine Privatlesung von Sabine Bohlmann, Meike Haas, Wiebke Rhodius, Heike Nieder, Gregor Wolf … und auch von mir. Unser Kanal Isarautoren auf Youtube wächst beständig. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.

Hier ist meine Lesung aus „Meine Checkliste zum Verlieben“:

Gemeinsam mit neun anderen fabelhaften und bekannten Autoren schreiben wir über die Facebook-Seite „Was mit Kinderbüchern“ eine Staffelgeschichte weiter: „Die wirklich seltsame Geschichte von Annemone Apfelstroh“.  Mit dabei sind: Alice Pantermüller, Juma Kliebenstein, Chantal Schreiber, Wolfram Hänel, Sven Gerhardt, Nikola Huppertz, Dagmar H. Mueller, Rüdiger Bertram. Und auch ich. Jeden zweiten Tag gibt es ein neues Kapitel, das von dem jeweiligen Autoren vorgelesen wird. Auf unserem begleitenden Youtube-Kanal Annemone Apfelstroh kann man der Geschichte langsam beim Wachsen zusehen.

Hier die ganze Geschichte:

https://www.youtube.com/watch?v=o4WtpMme-Lg

Und noch ein sehr schöner Facebook-Tipp: Uticha Marmon von den Isarautoren hat die Idee des Spiels „Ich packe meinen Koffer“ weiter gedreht und daraus eine elektronische Challenge gestrickt. Ein Autor stellt ein unbedingt lesenswertes Buch einer Kollegin/eines Kollegen vor und ein eigenes, dann gibt sie den Staffelstab jeweils an drei Autoren/Autorinnen weiter. Folgt man den Verlinkungen im Schneeballprinzip gibt das eine wundervolle Empfehlungssammlung auf Facebook. Hier ist mein Tipp („Elektrische Fische“ von Susan Kreller, übrigens).

 

Gewonnen!

Jetzt ist es amtlich, ich bin offiziell zertifizierte Liebesromanautorin. Die Jury des DELIA Jugendliteraturpreises hat sich in diesem Jahr für „Meine Checkliste zum Verlieben“ entschieden. Das ist eine derartig große Ehre, mit der ich so überhaupt nicht gerechnet habe. Denn dieses Jahr waren so richtig viele gute Bücher mit nominiert, dass ich auf ganz andere Gewinner getippt hätte. „Roberta verliebt“ von Judith Burger zum Beispiel, „Grüne Gurken“ von Lena Hach, „Alabasterball“ von Beatrix Mannel oder „One True Queen“ von Jennifer Benkau, die ich alle sehr empfehlen kann. Allein die Shortlist-Nominierung war deshalb schon so etwas wie ein Ritterschlag. Deshalb hat es mich umso mehr überrascht, wirklich den DELIA Jugendliteraturpreis gewonnen zu haben. Eigentlich glaube ich es immer noch nicht.

Die Jury hat ihre Wahl  übrigens so begründet:
„Ein wundervoller und einfühlsam geschriebener Roman über die Liebe, aber auch über Freundschaft, Anderssein und das, was das Leben bereithält, wenn man seinen eigenen Weg geht. Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie viel Liebe wir in unserem Leben dazugewinnen können, wenn wir uns nur trauen, Menschen näher kennenzulernen, auch wenn wir sie anfangs nicht verstehen. Eine mitreißende Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die beide außergewöhnlich sind und in denen man sich doch die ganze Zeit problemlos wiederfindet. Aus einer zunächst einfach wirkenden Grundidee wird eine komplexe Liebesgeschichte gewoben, die die Realität nicht geschickter einfangen könnte – leicht, tiefsinnig und mit dem Potenzial, noch lange in den Köpfen und Herzen der Leser*innen nachzuwirken.“

Dem ist nichts mehr hinzufügen. Doch, eins noch: DANKE! DANKE! DANKE!

(Und wer „Meine Checkliste zum Verlieben“ noch nicht hat, dem empfehle ich immer wieder gern den Shop von Autorenwelt.)

Auf der DELIA-Shortlist

Keine Fotobeschreibung verfügbar.„Meine Checkliste zum Verlieben“ ist jetzt fast ein Jahr alt und kommt in diesen Wochen trotzdem noch zu ganz schön viel Ehren. Am vergangenen Freitag, dem Valentinstag, hat die Jury ihre Nominierungen für die Shortlist bekannt gegeben. Und die Checkliste ist eine der zehn Büchern auf der Shortlist für den DELIA-Jugendliteraturpreis. Das war eine echte Valentins-Überraschung, als die Mail der Jury bei mir eintraf, denn ich wusste nicht mal, dass der Titel überhaupt eingereicht war.

Was mich gleich noch ein bisschen stolzer hinterlässt, ist die tolle Gesellschaft, in der sich die „Checkliste“ befindet. Da ist zum Beispiel ebenso Judith Burger mit der wunderbaren sehr jungen Liebesgeschichte „Roberta verliebt“ nominiert, die Isarautorinnen-Kollegin Beatrix Mannel mit „Alabasterball“, Lena Hach mit ihrem rotzfrechen Buch „Grüne Gurken“ und Jenny Benkau mit „One True Queen“. So viele Daumen habe ich gar nicht, wie ich sie meinen Kolleginnen drücken möchte.

Die ganze Shortlist findet Ihr übrigens hier. Selbstredend, ich freue mich natürlich auch über jeden gedrückten Daumen. Auf der Buchmesse in Leipzig wird der Preisträger bekanntgegeben.

Und bevor ich es vergesse, hier ist  noch eine brandaktuelle, sehr feine Rezension zu „Meine Checkliste zum Verlieben“ bei der Jugendbuchcouch.

Unterwegs in Opa-Franken

Bei dieser Begleitung kann ja eigentlich nichts schiefgehen. Denn die Limo-Sie-Nee, in der man die Kinder- und Jugendbuchautoren zur BamLit an ihre Bamberger Lesungsorte bringt, fährt sonst eher hohe kirchliche Würdenträger. Mit derart freundlicher Unterstützung – auch durch den St. Michaelsbund, der als Ohr-Garn-Isar-Tor dabei ist- mussten die vier „Linkslesestärke“-Lesungen einfach nur gelingen. Und es war wirklich fabelhaft: Unterschreiben auf dem Arm, lange Schlangen am Büchertisch und eine Klasse, die so begeistert war, dass sie ihre allerbeste Wort-Idee, den Opa-Franken, noch per Mail geschickt hat. Mir hat’s wirklich richtig gut gefallen.

Der Landkreis Bamberg ist übrigens der bayerische Landkreis mit der höchsten Büchereiendichte. Was echt toll ist, denn so kann man jede Menge nette und kräh-a-tiefe Bibliothekarinnen kennenlernen. So in Hallstadt, Bamberg, Buttenheim und Strullendorf. In Buttenheim empfing mich zum Beispiel gleich mal dieser bezaubernde Willkommensgruß:

Nicht nur in den Büchereien, sondern auch allgemein wird das Lesen in Bamberg wichtig genommen. Beim Endausscheid des Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen sitzt regelmäßig auch der Bürgermeister in der Jury (und das nicht nur zur Wahlkampfzeit wie jetzt). Ich saß dieses Mal neben ihm und durfte zwölf sehr talentierten jungen Vorlesern lauschen. Gewonnen hat übrigens Sina, die den Fremdtext mit bewunderswerter Su-Wer-E-nie-tät gelesen hat. Aber – soviel darf die Jury verraten – es war ein knapper Entscheid und es waren viele verdammt gute Leser dabei, muss ich neidlos feststellen.

Natürlich habe ich auch wieder jede Menge spannender Wort-Spiele mitgebracht. Neu in der Wort-Acker-dem-ih sind neben dem Opa-Franken: Achter-Bahn, Ent-Wickler, Augenring, Arm-Band-Uhr, Blätter-Teig, Bulldog-Anhänger, Blumen-Strauß, Mann-o-Mann, Pferde-Huf, Sonnen-Band und Zahn-Rad.