
Seit Neustem gibt es die „Linkslesestärke“ nicht nur in Deutsch, sondern auch in Italienisch. Nie hätte ich gedacht, dass man diese vielen Wort-Verdreher in andere Sprachen übersetzen könne. Jetzt haben die Italiener das Gegenteil bewiesen.
Die neuen, italienisch angepassten Karpiert-L-Wie-Netten hat – wie für die deutsche Ausgabe – wieder Stefanie Jeschke gezeichnet. Erschienen ist „Mira Kurz Capelli rosso cuoco“ beim Erickson-Verlag aus Trento.

Ganz schön lustig, die eigenen Worte zu lesen und nix davon zu kapieren. Na gut, nahezu nix. Immerhin, soviel konnte ich dann rauspicken, die Italiener waren nicht so streng wie die Bayern, die einen Teil der „Linkslesestärke“ in einem Schulbuch abgedruckt haben. Bei den Bayern durfte „der Freund, der immer in mein Badewasser strullert“ jedenfalls nicht drin bleiben. Bei den Italienern schon, da heißt es:“Il mio amico che fa sempre pipi nella mia vesca da bagno“. Klingt irgendwie fast schon poetisch.
Auch das Spiel mit dem Buchstabenverdrehen („al gioco delle lettere invertite“) ist geblieben – ich kann mir vorstellen, dass es die Übersetzerin bestimmt in die Verzeiwflung getrieben hat.
Aschenputtel, äh Taschenputel, heißt italienisch verdreht nun „Reneccentola“ (richtig: „Cenerentola“).
Und Der Wolf und die sieben jungen Geißlein, äh Golf und die sieben jungen Weißlein, heißt: „Il cupo e i sette lapretti“ (richtig“ Il lupo e i sette carpretti“).
Vielleicht sollte ich mein Speisenkarten-Italienisch doch mal kräftig aufmöbeln, damit ich noch mehr von den vertsteckten Spielereien verstehen kann…


Und damit meine ich auch, aber nicht nur die im heimischen Lesesessel (oben eine kleine, subjektive, total unvollständige Auswahl aus meinem Leseregal). Sondern die auch die Eindrücke auswärts – vor Publikum. Lit.Cologne, Münchner Bücherschau, Seiteneinsteiger, Hamburger Vorlesevergnügen, Leseland Hessen, Jugendbuchwochen in Lüneburg … und das war nur eine kleine Auswahl der Highlights dieses Jahres. Wow. Und nochmals Wow. Wow-wow-wow.
Ich kann’s eigentlich immer noch nicht richtig glauben, dass so viele großartige Lesefestivals Gefallen an meinen Büchern gefunden haben. Das war eine echte Ehre, dort lesen zu dürfen.











Die Black Box im Münchner Gasteig ist so etwas wie eine heilige Halle. So oft bin ich da schon auf den Bänken gesessen, dass ich die Bühne von nahezu allen Perspektiven kenne. Nur von einer nicht. Von vorn.




















