Von T-Shirts, Breakdance und Freundschaftsbüchern

„Kannst Du auf meinem T-Shirt unterschreiben?“ Es gibt kaum eine größere Adelung als diese Frage nach einer Lesung! Vielleicht nur noch die Bitte, auf dem Arm zu unterschreiben – das ist vielleicht genauso toll. Und wenn das ausgerechnet die coolen Jungs machen, die zuvor einem Buch gelauscht haben, das auf dem Cover knallrosa ist, dann würde der Franke anerkennend sagen: „Bassd scho.“

Aber ehrlicherweise war’s viel schöner als bloß „Bassd scho“ bei der diesjährigen Bamlit. Sechs fabelhafte Lesungen durfte ich bestreiten – als kurzfristige Vertretung von Stephanie Schneider (genau die von der tollen Reihe „Grimm und Möhrchen“). Das Schöne an der Bamlit ist, dass man zwar Bamberg als Basis hat, aber im ganzen Landkreis eingesetzt wird. Die Wege führten mich dann also auf verschlungenen Wegen zu den verschiedenen Bücherei-Standorten aus dem St. Michaelsbund: Nach Walsdorf und Schönbrunn, nach Sassanfahrt, nach Schlüsselfeld, nach Burgebrach und Strullendorf. Ein Empfang herzlicher als der andere.

Die Lesebegeisterung der ehrenamtlichen Büchereileitungen steckt an: In Schlüsselfeld zum Beispiel gibt es alle drei Wochen eine regelmäßige Büchereistunde für die Grund- und Mittelschule. Da kennt man sich gut und lange. Und deshalb traut sich dann auch eine Riege von drei Jungs bei der „Die coolste Klasse des Planeten“ auch mal eben einen Break-Dance vor Publikum hinzulegen.

Mit im Gepäck waren ansonsten die Fanny und ihr fast perfekter Fee. Und trotz viel Rosa und viel Glitzer und Magie haben sich die Jungs genauso in eine lange Schlange gestellt, um noch ein Autogramm zu ergattern oder gleich noch ein Autogramm auf dem Arm. In Sassanfahrt hatten die Kinder gleich im Anschluss einen Termin zum Klassenfoto. Auf vielen Unterarmen prangte dann wohl prominent ein Schriftzug und bleibt vielleicht ein bisschen länger in Erinnerung …

In Schönbrunn hielt mir ein Mädle ihr Freundschaftsbuch unter die Nase. Die Frage: „Das haben wir beide gemeinsam“ konnte ich leicht beantworten: „Wir lesen beide gern“. „Hä“, murmelte die Freundin nebendran, „tust Du doch gar nicht.“ „Doch“, widersprach die Freundebuchbesitzerin energisch, „ab jetzt schon!“ Sag noch mal einer, wir Autorinnen seien keine Vorbilder!

Besonders süß war auch die Reaktion eines jungen Mädchens aus Walsdorf. Die Lehrerin hat die Lesung noch ein bisschen nachklingen und die Zweitklässler Feen malen lassen. Dazu hat die junge Dame ganz zauberhaft geschrieben „Meine Fee ist Mama und ich habe keine Wünsche, weil sie mir schon alle erfüllt hat.“ Damit hinterließ mich meine Lesewoche einfach wunschlos glücklich. Vielen, herzlichen, großartigen Dank an die Organisatoren der Bamlit, dem Magellan-Verlag und dem St. Michaelsbund des Erzbistums Bamberg. Dieser persönliche Einsatz inklusive morgendlicher Hörnle-Belieferung ist quasi fast schon magisch.

(Disclaimer für die Eltern: Nein, ich unterschreibe nicht auf T-Shirts und grundsätzlich nirgendwo, wo man die Unterschrift nicht wieder rausbekommt – Bücher, Papiere und Autogrammkarten natürlich ausgenommen.)