Manchmal ist es wirklich traurig, wenn man weiß, dass es für den „Theoretikerclub“ keinen weiteren Band geben wird. Eine Schülerin aus Singen hatte am Donnerstag eine Idee, die es unbedingt als neues Hobby von Theoretiker Albert in die Serie hätte hinein schaffen müssen: Fehler in Schulbüchern suchen. Ein nerdigeres Hobby mag man sich ja kaum vorstellen!
Schade, denn die Lesung im Hegau-Gymnasium (oben im Bild, das alte Gebäude) hat wirklich, wirklich Lust geweckt, einen dritten Band der Serie zu produzieren. Das Inspirierende mag – neben den sehr interessierten und super vorbereiteten Schülern – vielleicht daran liegen, dass es eine der größten Schulbüchereien des Landes ist, sogar mit eigener Dachterrasse mit Blick auf den Hohentwiel und einer eigenen Bibliothekarin, Doris Brütsch. Noch größer ist sogar die Schulbücherei im nahe gelegenen Friedrich-Wöhler-Gymnasium (Foto unten): 10.000 Medien kann Bibliothekarin Lieselotte Banhardt hier ausleihen, die Räume megageräumig, hell und super ausgestattet sind. Wow. Ich bin aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen.
Vielleicht habe ich mich vor lauter Staunen und Freuen (Danke Christina Thürmer und Petra Peteresen!) bei den Kinder- und Jugendbuchtagen in Singen stimmlich ein bisschen übernommen, jedenfalls hat sich die Stimme im Laufe des Donnerstags ganz weg gestohlen. Als ich dann am Freitag auf der Bühne im Gymnasium in Stockach stand, klang es erst einmal schlimmer als quietschende Kreide auf der Tafel. Und das ausgerechnet am Bundesweiten Vorlesetag.
Nur mit vereinten Kräften, ausgestattet mit den Lutschpastillen der Kollegin von Bücherei-Chefin Cornelia Feuereißen, Kindern, die dankenswerterweise die Rolle von Albert, Roman, Linus und Knut gelesen haben und vielen zugedrückten Augen und Ohren waren die drei Lesungen hintereinander zu stemmen. Danke an die vielen, vielen Helfer bei diesen Lesungen. Die Laune jedenfalls war trotzdem super, sieht man sicher auf dem Foto, dass Claudia Ladwig vom „Südkurier“ geschossen hat:
Dabei ist es rund um den Bodensee wirklich, wirklich schön. Letzte Woche schon war ich für zwei Lesungen schon mal vorab in Konstanz und hatte nicht mit nur Gisela Zenker eine wunderbar rührige Begleitung aus der Bücherei bei mir, sondern auch echt viel abgedrehten Theoretiker-Spaß mit den Kindern der vierten Klasse. Und die Nähe zum Wasser ist immer wieder faszinierend:
Und bevor die Frage kommt: Nein, auch wenn es wirklich viele „Theoretikerclub“-Lesungen sind gerade, mir werden die Nerds nicht langweilig. Ich könnte wirklich noch einen dritten Band schreiben, wann man mich ließe. Linus muss doch endlich sein eigenes soziales Netzwerk für die Schule aufsetzen und Albert sein neues Hobby ausleben – Schulbücher korrigieren.