Ab jetzt wird Krawall gemacht

„Krawall im Klassenzimmer“: Eigentlich ist auch dieser Titel wieder nicht wirklich von mir. Dieses Mal stammt er von einer jungen Viertklässlerin (die mittlerweile vermutlich schon in der fünften Klasse ist). Sie hatte die Idee, mein nächstes Buch solle am allerbesten „Krawall und Chaos in der Schule“ heißen. Krawall hat mir so gut gefallen, dass es mich die ganze Zeit bei diesem Projekt begleitet hat. Die brandneue, turbulente und temporeiche Schulserie (illustriert von Julia Weinmann) erscheint bei Gulliver in der besonderen Reihe READy (für Kinder, die noch lieber was Leichteres lesen wollen).

Um wen geht’s? Fritzi aus der 5d und ihren Gegenspieler Nils aus der 5a. Beide streiten unablässig darum, welche Klasse den besten Schulstreich aushecken kann. Denn Nils hat Fritzi im Völkerball-Turnier besiegt. Und jetzt sinnt sie auf Rache. Als sie die ersten kleinen fiesen Geschichten auspackt, lässt Nils Gegenreaktion nicht lange auf sich warten. Hitzefrei für alle – das wäre zum Beispiel ein cooles Ziel. Aber ob ihm das ausgerechnet am heißesten Tag des Jahres gelingt? Und ob Fritzi nicht vielleicht sogar noch was viel Besseres plant? Wer weiß?!

Einen Tag nach Erscheinen haben „Krawall im Klassenzimmer“, Fritzi, Nils, Lila übrigens ihre Vorlese-Premiere gefeiert – in der Bibliothek am Bücherturm in Neuburg an der Donau. Die Leiterin Steffie Martin hattte nämlich die allererste Lesung mit mir gewonnen. Eigentlich ist die Serie erst ab 10 Jahren gedacht, aber die anwesenden Zweitklässler haben nicht nur die Drittklässler beim Quiz ganz klar ausgestochen. Sie waren auch die ausgewiesenen Streich-Experten. (ein ausführlicher Bericht findet sich hier) Ich mache mir also keinerlei Gedanken, was künftig die Streichkultur in den bayerischen und deutschen Schulen betrifft – ein absolut pfiffiger und ideenreicher Nachwuchs steht scharrend in den Startlöchern. Bei allen mitlesenden Rektor:innen, Lehrer:innen und Hausmeister:innen muss ich mich gleich mal pauschal entschuldigen: „Krawall im Klassenzimmer“ ist eine Serie für junge Lesende, und da sind immer die erwachsenen Personen heillos übertrieben und fern jeder Realität beschrieben … Ob nun aber die eine oder andere Lektüre vielleicht jemanden aus der Schülerschaft anstiftet? Tja, als Autorin lässt sich die Wirkung des eigenen Werks natürlich nie so richtig steuern …

Und es geht glatt so turbulent weiter: Band 2 ist auch schon so gut wie fertig. Den gibt es ab dem 26. Februar 2026 im Handel. Er wird „Nie wieder Pizza Hawaii“ heißen. Denn genau: Pizza mit Ananas ist ein kulinarisches No go. Finde ich zumindest. Bei den Lesungen widersprechen mir lustigerweise ganz schön viele! Fritzi und Nils jedenfalls sind sich, was Pizza Hawaii betrifft, sogar mal ausnahmsweise einig. Bei allen anderen Hammer-Aktionen sind sie sich natürlich weiterhin spinnefeind! Nur mischt jetzt ausgerechnet die Austauschklasse aus Italien auch noch mit. Womöglich kürt die Schülerzeitung „Das blaue Auge“ sogar die Ragazzi zum Sieger. Unmöglich!

Hier wird es auch noch mal richtig krawallig. Für die Socials habe ich übrigens ein kleines Video gedreht. Wollt Ihr mal sehen?

Ein Fan mehr, ganz sicher

„Wissen Sie eigentlich, wie viele Fans sie haben?“, fragte mich ein Junge der Franz von Lenbach-Realschule in Schrobenhausen. „Äh…“, antwortete die Autorin ausweichend. Sofort ratterte es in ihrem Hirn. Kann man das sagen? Und wie viele vielleicht überschlagsweise? 20? 100? 400? Mehr? Wie viele Lesungen mache ich eigentlich? Wie viele Zuhörende gehen dann als Fans da raus? Und woran würde man das messen? Zählt jedes Selfie? Jedes dritte Autogramm?

Noch während die Autorin in ihren ausufernden Gedankeschleifen festhing, erlöste der Frager die Autorin aus ihrer nur allzu ersichtlichen Verlegenheit. „Egal, jetzt haben Sie einen mehr!“ Der Sechstklässler schreibt selbst und träumt auch von einer Karriere als Autor. Und zwischen den drei Lesungen an seiner Schule (wovon er bedauerlicherweise nur eine erleben durfte) kam er immer wieder an meinen Platz, um zu sehen, ob ich gut versorgt bin, zum Erfahrungsaustausch oder nur, um mir nochmals zu versichern, dass er wirklich ab jetzt ein riesiger Fan ist. Nicht nur der „Isar-Detektive“, aus denen ich vorgelesen habe, sondern aller Bücher! Ich war total gerührt.

Bibliothek im Pflegschloss

Auch sonst war es ganz zauberhaft in Schrobenhausen bei SOB liest, das ausgerechnet in diesem Jahr auch noch das zehnjährige Jubiläum feiert. Heike Kielsmeier von der Bücherei (die temporär im ehrwürdigen und wunderschönen Pflegschloss nebst Museum weilt) organisiert die Veranstaltungen rund um SOB liest (dieses Mal mit Margit Auer als Top-Act bei den Kinder- und Jugendbuchautorinnen). Und das mit so viel Liebe, Hingabe und Energie, dass man echt nur mit den Ohren schlackern kann.

Die extrem gute Zusammenarbeit merkt man aber auch bei den beteiligten Schulen: Nicht nur in der Franz-von-Lenbach-Realschule, wo man einfach an alles gedacht hat, inklusive einem Begleitteam von vier Siebtklässlern, das allein nur die Technik profimäßig ausgesteuert hat. Natürlich habe ich auch hier wieder Vorschläge an die Politik eingesammelt – wie ich das immer bei den Lesungen bei den „Isar-Detektiven“ mache. Für die Herren und Damen in der Gemeinde haben die engagierten Schülerinnen und Schüler übrigens einiges an Wünschen: Ein Kino wäre echt mal wieder fein, mehr Sportanlagen oder vielleicht gar eine Trampolinhalle? Auf alle Fälle, da sind sie sich einig, könnte das Stadtleben für die Schrobenhausener Jugend ein bisschen mehr aufblühen. Nicht nur an der ehemaligen Knaben-Realschule, auch an der Michael-Sommer-Mittelschule war es richtig, richtig zauberhaft.

Nicht nur an der ehemaligen Knaben-Realschule, auch an der Michael-Sommer-Mittelschule war es richtig, richtig zauberhaft. Zwei junge Damen aus der siebten Klasse haben extra ein Tafel-Panorama für die Veransatltung erstellt und dann haben mir die Lehrerinnen sogar extra selbstgebackene Snacks hingestellt . So einen liebevollen Empfang bekommt man wirklich nicht überall! Danke noch mal an die wirklich unglaublich wirbelnde Leiterin der Stadtbücherei (die nebenbei auch noch den Klima-Tag, Ausstellungen und den Büchereiumzug jongliert) und das reizende Spargel-Städtchen aus Oberbayern, das mit seinem besonderen Charme immer wieder mein Herz erobert. Meinen Gaumen übrigens auch – denn ich trinke jetzt regelmäßig den in Schrobenhausen gerösteten Kaffee

Ach ja, einen ganz feiner und ausführlicher Artikel über die schönen Begegnungen und Veranstaltungen bei SOB liest ist im Donaukurier erschienen – leider hinter der Paywall.