„Wissen Sie eigentlich, wie viele Fans sie haben?“, fragte mich ein Junge der Franz von Lenbach-Realschule in Schrobenhausen. „Äh…“, antwortete die Autorin ausweichend. Sofort ratterte es in ihrem Hirn. Kann man das sagen? Und wie viele vielleicht überschlagsweise? 20? 100? 400? Mehr? Wie viele Lesungen mache ich eigentlich? Wie viele Zuhörende gehen dann als Fans da raus? Und woran würde man das messen? Zählt jedes Selfie? Jedes dritte Autogramm?
Noch während die Autorin in ihren ausufernden Gedankeschleifen festhing, erlöste der Frager die Autorin aus ihrer nur allzu ersichtlichen Verlegenheit. „Egal, jetzt haben Sie einen mehr!“ Der Sechstklässler schreibt selbst und träumt auch von einer Karriere als Autor. Und zwischen den drei Lesungen an seiner Schule (wovon er bedauerlicherweise nur eine erleben durfte) kam er immer wieder an meinen Platz, um zu sehen, ob ich gut versorgt bin, zum Erfahrungsaustausch oder nur, um mir nochmals zu versichern, dass er wirklich ab jetzt ein riesiger Fan ist. Nicht nur der „Isar-Detektive“, aus denen ich vorgelesen habe, sondern aller Bücher! Ich war total gerührt.

Auch sonst war es ganz zauberhaft in Schrobenhausen bei SOB liest, das ausgerechnet in diesem Jahr auch noch das zehnjährige Jubiläum feiert. Heike Kielsmeier von der Bücherei (die temporär im ehrwürdigen und wunderschönen Pflegschloss nebst Museum weilt) organisiert die Veranstaltungen rund um SOB liest (dieses Mal mit Margit Auer als Top-Act bei den Kinder- und Jugendbuchautorinnen). Und das mit so viel Liebe, Hingabe und Energie, dass man echt nur mit den Ohren schlackern kann.

Die extrem gute Zusammenarbeit merkt man aber auch bei den beteiligten Schulen: Nicht nur in der Franz-von-Lenbach-Realschule, wo man einfach an alles gedacht hat, inklusive einem Begleitteam von vier Siebtklässlern, das allein nur die Technik profimäßig ausgesteuert hat. Natürlich habe ich auch hier wieder Vorschläge an die Politik eingesammelt – wie ich das immer bei den Lesungen bei den „Isar-Detektiven“ mache. Für die Herren und Damen in der Gemeinde haben die engagierten Schülerinnen und Schüler übrigens einiges an Wünschen: Ein Kino wäre echt mal wieder fein, mehr Sportanlagen oder vielleicht gar eine Trampolinhalle? Auf alle Fälle, da sind sie sich einig, könnte das Stadtleben für die Schrobenhausener Jugend ein bisschen mehr aufblühen. Nicht nur an der ehemaligen Knaben-Realschule, auch an der Michael-Sommer-Mittelschule war es richtig, richtig zauberhaft.
Nicht nur an der ehemaligen Knaben-Realschule, auch an der Michael-Sommer-Mittelschule war es richtig, richtig zauberhaft. Zwei junge Damen aus der siebten Klasse haben extra ein Tafel-Panorama für die Veransatltung erstellt und dann haben mir die Lehrerinnen sogar extra selbstgebackene Snacks hingestellt . So einen liebevollen Empfang bekommt man wirklich nicht überall! Danke noch mal an die wirklich unglaublich wirbelnde Leiterin der Stadtbücherei (die nebenbei auch noch den Klima-Tag, Ausstellungen und den Büchereiumzug jongliert) und das reizende Spargel-Städtchen aus Oberbayern, das mit seinem besonderen Charme immer wieder mein Herz erobert. Meinen Gaumen übrigens auch – denn ich trinke jetzt regelmäßig den in Schrobenhausen gerösteten Kaffee
Ach ja, einen ganz feiner und ausführlicher Artikel über die schönen Begegnungen und Veranstaltungen bei SOB liest ist im Donaukurier erschienen – leider hinter der Paywall.