Warum die Bayern nicht strullern dürfen

Weil wir uns sogar so sehr mögen, dass wir früher immer zusammen gebadet und uns gegenseitig ins Badewasser gestrullert haben. Aber ich nenne ihn trotzdem lieber mein längster Freund als mein Freund, der immer in mein Badewasser strullert.

Diese Pass-Asche war den Bayern wohl doch zu heftig. Sie haben nämlich in das neue „Bausteine Lesebuch“ für die vierte Klasse (Diesterweg-Verlag) einen Auszug aus der „Linkslesestärke“ gedruckt. Aber OHNE strullernde (zu bayerisch: bieselnde) Freunde. Nee, sowas kann man nicht im Schulbuch bringen, das haben sie mir gleich mal gestrichen. (Pupsende Freunde übrigens gehen, die sind drin geblieben).

Aber wegen der Badewannen-Geschichte werde ich jetzt trotzdem bei jeder Lesung in Bayern „g’rad zum Fleiß“ genau diese Sätze vorlesen. Schließlich sorgen die immer für gescheite Lacher.

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Sogar die Italiener sind da toller-Rand-Teer. In der italienischen Ausgabe, die bei Editioni Erickson erscheint, sind die Sätze drin geblieben. So klingt das Ganze in Italienisch:

„Perché ci vogliamo così bene che da piccoli facevamo sempre il bagno assieme, e anche sempre pipì nell’acqua. Ma è meglio se lo chiamo il mio più grande amico e non il mio amico che fa sempre pipì nella mia vasca da bagno.“

Ich verstehe nicht so viel Italienisch, meistens reicht es nur für die Speisekarte, aber „pipi“ ist wohl irgendwie selbsterklärend. Und irgendwie klingt’s sehr nett, oder?

Aber stolz bin ich auf den Auszug natürlich trotzdem. Ein Schulbuch! Das ist doch mal was! Noch dazu ein Schulbuch, über dem meine eigenen Kinder früher immer schwitzen mussten!

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„Theoretikerclub“ ist da

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Er ist da. Endlich. Der erste Band der „Theoretikerclub“-Serie. Nun haben meine Hauptfiguren Linus, Roman, Albert und Knut, die bislang ja nur als fiktive Personen in meinem Kopf herumspaziert sind, ein richtiges Leben, ein quasi echtes bekommen. Das liegt natürlich nur an den grandiosen, skurril-witzigen Zeichnungen von Vera Schmidt. Und ich konnte es natürlich gar nicht erwarten, das erste Exemplar in die Finger zu bekommen und das Daumenkino durchzuflippen.

Nur: „Der Theoretikerclub“ ist ein Kind mit Sommergeburtstag und natürlich waren wir just zum Erscheinungstermin in Urlaub. Ehrensache, dass man dann beim lokalen Händler, in dem Fall die Bunte Stube in Ahrenshoop, schon mal das erste Exemplar bestellt und einen Nachmittag am Strand darin schmökert.

Es ist zwar schade, dass die Ferien schon wieder vorbei sind, aber immerhin wartete zuhause mein Trostpflaster: Die Kiste mit Belegexemplaren!