Großes verkündet

„Hiermit verkünde ich, dass die Pfingstferien in Bayern nun bis zu den Sommerferien dauern“. Wer am Freitag, 12. November im Bayerischen Landtag war, konnte diese unglaubliche Ankündigung tatsächlich vom Präsidentenpult über den ganzen Saal hinweg hören. Ich durfte es selbst ins Mikro dort sprechen. Leider ist es keine echte Ankündigung gewesen, sondern nur ein Zitat aus „Die Isar-Detektive“. Da ist es Flo, die das ins Mikro am Sprechertisch spricht.

(Foto: Bayerischer Landtag, Stefan Obermeier)

Trotzdem, neben mir saß nicht Elisabeth Kölbl, wie die Landtagspräsidentin in dem Kinder-Krimi heißt, sondern lebendig und live die echte Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Gott sei Dank hat sie nicht gesehen, was für weiche Knie ich neben ihr hatte. Das lag natürlich auch daran, dass wir da oben auf dem wichtigsten Platz in ganz Bayern saßen. Und hoffentlich hat man es meiner Stimme auch nicht angemerkt, dass da ein ganzer Froschteich in meiner Kehle geschwommen ist, als wir zusammen mit dem fabelhaften Illustrator Stefan Leuchtenberg den zweiten Band der „Isar-Detektive – Verdacht im Tierheim“ vorgestellt haben und ich daraus vorlesen durfte.

Mit dabei nicht nur mehrere VertreterInnen der Kinder-Kommission im Bayerischen Landtag, der ehemalige Projektleiter Herbert Kammermeier, die Verlagsleiterin von Oetinger Migo, Carmen Udina, und Agentin Birgit Arteaga, sondern auch eine gesamte vierte Klasse aus München samt echtem Geburtstagskind, die fieberhaft lauschten. Zwei Mädels hatten von mir den Auftrag bekommen, mitzuzählen, wie oft ich mich verlese. Nur zweimal – haben sie mir hinterher verraten. Eine gute Quote angesichts der Aufregung dieses Vormittags.

Während die vierte Klasse durch den Landtag auf Detektiv-Tour ging, durfte ich ein längst fälliges Versprechen einlösen und der Kinder-Kommission einen Block übergeben. Auf diesem Original-Isar-Detektiv-Block sammle ich die politischen Vorschläge der bayerischen Kinder während der Lesungen. Da steht unter anderem „Schule im Freibad“ oder „365 Tage Ferien“, aber auch ganz viel Nachdenkenswertes wie „Glasflaschen an der Isar verbieten“, „Mehr Tierschutz“, „Mehr E-Busse“, „Kurzstreckenflüge verbieten“, „Plastikverpackungen verbieten“, „Zigaretten teurer machen“, „Arme mehr unterstützen“ und „Bessere Radwege“. Was ich bei den Lesungen mit den „Isar-Detektiven“ immer wieder feststelle, ist, welches großes politisches Wissen die Kinder heute mitbringen. Nicht erst seit „Fridays for Future“ machen sie sich Gedanken über die Umwelt, das Tierwohl, die Allgemeinheit und eine gerechte Verteilung von Geldern. Die Kinderkommission war sehr beeindruckt und hat alle Vorschläge mitgenommen.

Ich habe natürlich versprochen, fleißig weiter zu sammeln. Das ist bestimmt schon bald der Fall. Bald stehen nämlich weitere Lesungen mit den „Isar-Detektiven – Verdacht im Tierheim“ an. Und natürlich können die Isar-Detektive auch wieder im Klassensatz beim Bayerischen Landtag oder über die Website www.isar-detektive.de kostenlos bestellt werden. Wer nur ein einzelnes Exemplar braucht – der kann es auch kaufen. Ab dem 7. Dezember gibt es Band 2 auch als Taschenbuch im Buchhandel (Band 1 natürlich weiterhin auch!).

Apropos Verkündigung: Landtagspräsdientin Ilse Aigner hat dann noch etwas verkündet, was nicht nur ausgedacht ist, sondern ganz real wird: Es wird vermutlich noch einen dritten Band der Isar-Detektive geben. Wie schön. Die ersten Ideen sind natürlich auch schon in meinem Kopf. Aber ich verrate nichts. Stattdessen könnt Ihr noch mal ein Video mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner sehen, das zum Bundesweiten Vorlesetag am 19. November online gegangen ist:

„Sie kenne ich“

„Nein danke, ich habe schon Autogramm von Ihnen“, sagt neulich eine Sechstklässlerin in einer Lesung. „Sie kenne ich. Vor zwei Jahren waren Sie bei mir in der Grundschule.“ Um dann eine Pause lang sich Tipps zu holen fürs Schreiben, fürs Kreativsein, und um sowieso noch ein paar andere Dinge fürs Leben generell zu bequatschen. Wir sind ja alte Bekannte und da ist man ja auf ganz besondere Weise vertraut.

Mit Braunschweig und den Jugendbuchwochen geht es mir genauso. Bereits drei Mal durfte ich dort lesen – davon auch einmal online. Dieses Jahr waren ich und meine 15 Kinder- und JugendbuchkollegInnen wieder vor Ort. Was sehr schön war und genau so kleine beiläufige Gespräche wie dieses oben erst möglich machte.

Die Lesungen waren allesamt sehr, sehr schön. Und mit einigen Schulen, wie zum Beispiel hier in der Christopherusschule, war es ein wundervolle Wieder-Begegnung. Daneben werden mir außerdem die vielen beiläufigen und schönen und ausführlichen Gespräche in Erinnerung bleiben, die die Lesereise nach Braunschweig auszeichnen. Oft ist es einfach nur die Fortsetzung eines schon vor einiger Zeit begonnenen Gesprächs zwischen alten Freunden oder Kollegen. Man knüpft einfach an an alles Vorhergehende und knüpft den Erzählstrang ein bisschen weiter.´

Nachdem auch die „Linkslesestärke“ im Gepäck war, habe ich natürlich auch wieder einige Neuzugänge für die „Wort-Acker-dem-ih“ mit gebracht. Das sind sie: Wolf-Gang-Amadeus-Mozart, Buch-Stab-E, „Du hast einen Vogel“, Flugzeug-Träger, Erste-Hilfe-Koffer, Not-Fall, Lied-Stroh-Fee, Beth-Ofen, Wolfs-Burg Zahn-Arzt, Toten-Kopf, Um-Kleide, Sonnen-Süss-Tem.