In Aalen guckt aus dem obersten Fenster des Alten Rathaus ein Spion(le) auf den belebten Marktplatz unter ihm. Der schlaue Kerl hatte vor fast 500 Jahren die Freundschaft des Kaisers gewonnen und somit die Stadt vor einem Überfall gerettet. Beständig Ausguck betreiben auch die rührigen MitarbeiterInnen aus der Stadtbücherei. Und holen die renommiertesten Kinderbuchautoren und -illustratoren für Lesungen nach Aalen. Eigentlich hätte Uticha Marmon mit ihren beiden preisgekrönten Büchern „Mein Freund Salim“ und „Das stumme Haus“ dort lesen sollen. Aber leider gab es einen familiären Notfall und ich bin ganz kurzfristig dafür eingesprungen.
Es waren sechs wunderbare Lesungen in Aalen und der Zweigstelle Wasseralfingen. Und welche, die ich nicht so schnell vergessen werde – bestimmt nicht so schnell wie mein Handy, das im Taxi liegengeblieben war. Aber Frau Kraus aus Wasseralfingen brauste im Affenzahn dem Taxifahrer hinterher und holte das Handy zurück, noch bevor ich derweil den beiden fünften Klassen meinen zweiten Lesetext vorgetragen hatte. Wie cool! Ihr gebührt eigentlich das ganz, ganz große Danke. Aber dann habe ich so eine riesige Dankes-Tüte mit Original-Zeichnung des Literaturtage-Maskottchens bekommen. Wie schön!
Also, auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt ein kleiner Spionle für die Scouts geworden bin, die unter uns Kinder- und Jugendbuchautoren so unterwegs sind – ich kann Aalen nur vollends empfehlen! Nicht nur wegen des Hotels mit Thermenanschluss. Sondern vielmehr wegen den witzigen Kindern, der fabelhaft rührigen Frau Ripp von der Stadtbücherei, ihren charmanten Kolleg*innen und, okay zugegeben, ein bisschen auch wegen der superleckeren Spionle-Schokolade.
Von meiner linsklesestarken Lesung mitgebracht habe ich übrigens mitgebracht für die Wort-Acker-dem-ih auf www.linkslesestaerke.de: Schatz-Karte und Liebes-Brief.