Unterwegs mit der Maus in Baden-Württemberg

„Und was wird jetzt aus meiner Nintendo Switch 2?“ Enttäuscht wischt sich ein Viertklässler in Heilbronn den Feenstaub von der Nase, nachdem er erfahren hat, dass Feenstaub nix hilft. Ist leider nur eine Erfindung der Werbeabteilung. Deswegen bleibt sein Wunsch erst mal nicht erfüllt. Zum Glück hat er mir das nicht krumm genommen, vielleicht auch deswegen weil er Jerome heißt – genau so wie mein Held aus „Fanny und der fast perfekte Fee“. Am Ende wollte er unbedingt noch – weil das ist ja schließlich magisch – ein Haar aus meiner rosa Perücke auf die Autogrammkarte geklebt haben. Na, diesen Wunsch kann man wirklich erfüllen! Ich selbst musste in Heilbronn aber auch staunen, denn dort (ganz frisch ausgezeichnet mit dem Preis der besten Bibliothek Baden-Württembergs 2025) gibt es in der Bücherei ein Tonstudio, ein E-Piano zum Üben und so viele gemütliche Ecken und Audio-Sessel, dass ich am liebsten geblieben wäre und im Studio einfach mal alle Bücher von mir als Hörbücher eingesprochen hätte.

Aber leider ist mit der letzten Lesung in Heilbronn mein Auftritt rund um den Fredericktag schon zu Ende. Schade eigentlich, denn es war echt schön im Ländle, wo ich in diesem Jahr 21 Frederick-Lesungen bestreiten durfte. Egal, wo ich gewesen bin, es war wunderbar – die Wege führten von Großbottwar, nach Heilbronn über Bönnigheim, Schwieberdingen, Gerstetten und Steinheim/Albuch, Aalen, Blaubeuren, Stuttgart und Altbach bis nach Heilbronn.

Das Tolle: Ich habe viele altbekannte Gesichter wiedertreffen dürfen, zum Beispiel in Bönnigheim, Schwieberdingen, Aalen oder Blaubeuren. Dort habe ich mal wieder festgestellt, wie einladend die kleinen Orte jenseits von Stuttgart, Karlsruhe Mannheim sind – der Blautopf changierte am Tag meines Besuchs zwar ins Grünliche, aber die Altstadt in Blaubeuren ist ja echt sehenswert. Vor allem das Kleine Große Haus, in dem ich lesen durfte, macht mich immer noch ganz ehrfürchtig – die Bühne ist schon über 550 Jahre alt. Dabei ist Blaubeuren nur eine der vielen kleinen Städte im Ländle, die immer wieder einen besonderen Reiz ausspielen können. Bönnigheim zum Beispiel mit eigenem Schloss oder Großbottwar mit einer schönen alten Mühle, in der die Bücherei untergebracht ist. Den lustigen Aalener Spion habe ich ja das letzte Mal dort schon kennengelernt.

Mein Dank gilt nicht nur den einzelnen Bibliotheken für die Einladungen, sondern auch der Fachstelle für Bibliotheken im Regierungspräsidium Stuttgart, die mich schon Anfang Oktober im Vorgriff auf den Fredericktag zu den netten Kolleginnen geschickt hat. War auch für mich sehr lehrreich, denn ich habe zum Beispiel in Ludwigsburg den eindeutigen Beweis gefunden, dass man schon 1723 (da wurde der hier abgelichtete Marktbrunnen gebaut) Handys gekannt hat.

Offenbar hat es auch dem Publikum richtig Spaß gemacht, denn mitten auf der Lesereise erreichte mich eine begeisterte Email von Eltern einer jungen Leserin: „Sie haben mit Ihrer Lesung so viel Freude und Magie in unser Leben gebracht. Meine Tochter hat mit leuchtenden Augen von diesem Tag erzählt und gleich begonnen, eines Ihrer Bücher zu lesen.“

PS: Ich habe natürlich wieder jede Menge neue Begriffe für die Wort-Acker-dem-ih auf www.linkslesestaerke.de mitgebracht: Taschen-Lampe, Ziel-Linie, Stroh-Hut, Ma-Rock-O, Geh-Weg.

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